Dienstrecht: Lehrer verfassen offenen Brief

Dienstrecht Lehrer verfassen offenen
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Das Netzwerk "LehrerInnen fürs Bildungsvolksbegehren" meldet sich zu Wort. Bei den Verhandlungen sollte es nicht nur um Finanzielles gehen, fordert die Lehrerinitiative.

Wien/Thea. Am Donnerstag sollen zwischen den drei Ministerinnen Claudia Schmied (SPÖ), Maria Fekter (ÖVP) und Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) sowie Vertretern der Lehrergewerkschaft die Verhandlungen zum neuen Lehrerdienstrecht starten. Aber nicht nur die offiziellen Vertreter der Lehrer haben Anliegen, die sie an die Politik herantragen. Auch das Netzwerk „LehrerInnen fürs Bildungsvolksbegehren“ meldet sich nun zu Wort. Und zwar mit einem offenen Brief, adressiert an die drei Ministerinnen.

Darin fordern die Mitglieder, das Lehrerdienstrecht nicht nur nach finanziellen und budgetären Gesichtspunkten zu verhandeln. Sie sehen im neuen Dienstrecht, das seit Jahren verhandelt wird, vielmehr „die einmalige Chance“, Fragen der Besoldung mit Fragen der Pädagogik und des schulischen Umfelds in Verbindung zu bringen. So könnte mit einer Gehaltsreform auch ein „schulischer Innovationsschub“ in Gang gesetzt werden. Sollte dies von der Politik ermöglicht werden, gehe sicher auch die Lehrergewerkschaft „mit einer anderen Grundeinstellung“ in die Verhandlung.

Arbeit neu definieren

Konkret fordert die Gruppe, dass – aufbauend auf einer klaren Tätigkeitsbeschreibung aller Pädagogen – die Arbeitszeit von Lehrern neu definiert wird. Lehrer seien zudem nicht mehr als reine Wissensvermittler zu sehen, ihnen müsse auch unterstützendes Personal (wie etwa Sozialarbeiter und Psychologen) zur Seite gestellt werden. Administrative Tätigkeiten müssten außerdem zunehmend an Nichtlehrer übertragen werden.

Weiters fordern die Vertreter, alle Pädagogen in die Bundeszuständigkeit zu übernehmen und den Schulen größtmögliche Autonomie zukommen zu lassen. Zudem verweist man auf die Notwendigkeit einer Verwaltungsreform, im Zuge derer zumindest die Bezirksschulräte abgeschafft werden sollten. Auf der Website bildungsrecht.at will man Unterstützer für die Anliegen gewinnen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.04.2012)

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