Tägliches Turnen wird Pflicht an Ganztagsschulen

Tägliches Turnen wird Pflicht an Ganztagsschulen
Tägliches Turnen wird Pflicht an Ganztagsschulen(c) Michaela Bruckberger
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Der erste Schritt in Richtung täglicher Turnstunde ist gesetzt. Unterrichtsministerin Claudia Schmied legt ein Zehn-Punkte-Programm für den Ausbau des Sportunterrichts vor.

Wien/J.n. Der große Durchbruch ist zwar (noch) nicht gelungen, der erste Schritt in Richtung täglicher Turnstunde aber gesetzt. Denn ab sofort soll es sowohl an Ganztagsschulen als auch an allen Schulen, die Nachmittagsbetreuung anbieten, eine tägliche Sporteinheit geben. Dazu sollen die Schulen durch einen Erlass des Unterrichtsministeriums verpflichtet werden.

Diese Neuregelung ist Teil des Zehn-Punkte-Programms, das Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) am Mittwoch vorgelegt hat. Das Konzept sieht aber nicht nur bei den Ganztagsschulen Veränderungen vor. So soll per Erlass festgelegt werden, dass der längere Entfall von Turnstunden generell nur „im äußersten Notfall“ und mit einer entsprechenden Begründung gerechtfertigt ist. Außerdem sollen Turnstunden nicht mehr über mehrere Wochen geblockt werden können. Derartige Blockungen hat es bisher etwa dann gegeben, wenn Lehrer anstatt einzelner Turnstunden einen ganztägigen Sporttag machen wollten.

Eigene Arbeitsgruppe eingesetzt

Durch das Programm wurde außerdem ein neues Mindestmaß an Turnstunden in Neuen Mittelschulen festgelegt. Die Mindestzahl lag bisher bei zehn Wochenstunden in vier Jahren und soll auf 13 ausgeweitet werden.

Außerdem plant das Ministerium eine Info-Offensive rund um das Thema Sport an Schulen und will künftig mehr Bewegungscoaches einsetzen. Was die neue Lehrerbildung betrifft, soll bei der Erarbeitung der Curricula ein eigenes Fächerbündel entwickelt werden, das die Gesundheitsförderung in den Vordergrund stellt.

Um weitere Schritte in Richtung täglicher Turnstunde soll sich eine Arbeitsgruppe bestehend aus Unterrichts-, Sport-, Gesundheitsministerium und Bundessportorganisation kümmern.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.04.2013)

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