Couleur-Verbot: Rektor "will und kann nichts vorschreiben"

Heinz W. Engl
Heinz W. EnglAPA/GEORG HOCHMUTH
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Die Universität Wien könne ihren Studierenden keine Bekleidungsvorschriften machen, sagt Rektor Engl. Die FPÖ schießt sich indes auf die ÖH ein.

Der Rektor der Universität Wien, Heinz W. Engl, wird den Burschenschaftern das Tragen ihrer Uniformen nicht verbieten. "Für eine solche Vorgangsweise gäbe es keine rechtliche Basis. Die Universität Wien will und kann ihren Studierenden keine Bekleidungsvorschriften machen, solange sie sich im Rahmen der Gesetze bewegen", hielt Engl am Mittwoch in einem schriftlichen Statement fest.

"Die Universität Wien erwartet, dass alle Beteiligten etwaige Kontroversen im akademischen Diskurs - wie es der Rolle einer Universität entspricht - austragen und sich auf akademischem Boden so verhalten, dass es zu keiner Eskalation kommt", betonte Engl. Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) an der Uni hatte sich zuletzt in einem Beschluss für ein Verbot des Tragens von "Couleur" auf dem Universitätsgelände und bei Uni-Veranstaltungen ausgesprochen.

FPÖ kritisiert "Gruppe von selbsternannten Gutmenschen"

Für den FPÖ-Abgeordneten Philipp Schrangl hat die ÖH mit ihrem Verbots-Antrag gezeigt, "wie sie Menschen behandelt, die anders denken als sie": "Eine Gruppe von selbsternannten Gutmenschen übt hier Gesinnungsterror", so Schrangl in einer Aussendung. Auch der Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV) sieht in dem ÖH-Vorstoß "einen grundsätzlichen Anschlag auf die Meinungs- und Versammlungsfreiheit an den Universitäten, vor allem auch auf die spezifische Eigenart des Verbindungswesens und seine historischen Traditionen".

"Couleurs" sind die Zeichen der farbentragenden bzw. farbenführenden Studentenverbindungen - vor allem die Mütze ("Deckel") und das um die Brust getragene Band in den jeweiligen Verbindungsfarben. Neben den Burschenschaftern tragen auch katholische Verbindungen Couleur.

(APA)

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