Hochschülerschaft gibt 6200 Euro für eine Kaffeemaschine aus

Symbolbild Kaffee
Symbolbild Kaffee(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die linke ÖH-Exekutive der Uni Graz hat sich eine Luxuskaffeemaschine gekauft. Die Opposition tobt. Der Vorsitzende sieht ein Kommunikationsproblem.

Die Hochschülerschaft hat mit ihrem zum Teil lockeren Umgang mit Geld in der Vergangenheit immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Nun ist es wieder einmal so weit: Die Hochschülerschaft (ÖH) der Uni Graz hat sich, wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, eine Kaffeemaschine um 6200 Euro gekauft. Für das Luxusgerät wurden also die Studierendenbeiträge verwendet. 

Die studentische Opposition tobt. "Das ist ein Missstand, den wir nicht tolerieren können und wollen", sagt Junos-Mandatarin Marta Baftiaj in Richtung ÖH-Vorsitzteam. Es könne nicht sein, dass Studierende pro Semester 19,20 Euro Pflichtbeitrag an die Hochschülerschaft zahlen müssen, und ÖH-Funktionäre ein Kaffeeguthaben von 15 Euro erhalten. Die pinken Junos fordern Aufklärung. 

Erste personelle Konsequenzen

Die Hochschülerschaft selbst hat diese bereits versprochen. "Wir sorgen für lückenlose Aufklärung", postete die ÖH Uni Graz auf Facebook. Die linke Exekutive, derer die unabhängigen Fachschaftslisten (FLUG), der rote VSStÖ sowie die grüne Gras angehören, hat nach Bekanntwerden der Vorwürfe eine Sachverhaltsdarstellung an die Kontrollkommission des Wissenschaftsministerium übermittelt.

Die dafür verantwortlichen Personen seien, wie die ÖH schreibt, von den Rechtsgeschäften abgezogen worden. Es wurde ein neuer Finanzreferent gewählt. Der ÖH-Vorsitzende hat die Rechtsgeschäfte vorerst an den Stellvertreter übergeben. Er wird sie erst, wenn es eine positive Stellungnahme von der Kontrollkommission gibt, wieder aufnehmen. Mit einem Schuldeingeständnis habe das nichts zu tun. Es handle sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme.

"Bei uns wird viel Kaffee getrunken"

Bleibt die Frage, warum eine derart teure Kaffeemaschine gekauft wurde? "Bei uns wird sehr viel Kaffee getrunken, da kommen wir mit einem normalen Haushaltsgerät nicht aus", sagt ÖH-Vorsitzender Bernhard Wieser im Gespräch mit der "Presse". Man habe nach "bestem Wissen und Gewissen" gehandelt und wollte eine leistungsstarke Maschine kaufen, die auch regelmäßig gewartet werde.

"Das Einzige, das man uns vorwerfen kann, ist eine schlechte Kommunikation", sagt Wieser im Gespräch. Die ÖH habe die Kaffeemaschine nicht für ihre Funktionäre, sondern für die Studierenden gekauft, das hätte man besser und früher kommunizierten müssen. Derzeit stehe die Maschine zwar noch in den Büroräumlichkeiten der ÖH. Nach dem anstehenden Umzug werde sich das aber ändern.

(j.n.)

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