In Graz haben die Frauen beim Aufnahmetest für das Medizinstudium heuer aufgeholt – in Wien schneiden sie weiterhin schlechter ab als die Männer.
In Graz haben die Frauen beim Aufnahmetest für das Medizinstudium heuer aufgeholt – in Wien zeigt sich dagegen ein ähnlich tristes Bild wie in den vergangenen Jahren: Obwohl die Frauen bei den Bewerbern in der Mehrzahl waren, schneiden sie bei dem sogenannten EMS-Test signifikant schlechter ab. Von insgesamt 740 Plätzen gehen 43 Prozent an Frauen. Im Detail haben die Österreicherinnen etwas besser abgeschnitten, als die Kandidatinnen aus dem Ausland (44,3 Prozent der Plätze gingen an Bewerberinnen mit österreichischer Matura).
Das schlechte Abschneiden der Frauen sorgt seit der Einführung des Auswahlverfahrens für die Med-Unis für Kontroversen. Die Gründe sind umstritten, vor allem der EMS-Test steht in der Kritik, weibliche Studienanwärter strukturell zu benachteiligen. Die diesjährigen Ergebnisse unterstreichen diese These: Denn an der Med-Uni Graz, wo neben medizinisch-naturwissenschaftlichen Kenntnissen auch kommunikative und soziale Fähigkeiten abgefragt werden, haben die österreichischen Frauen heuer aufgeholt und 51 Prozent der Studienplätze ergattert.
(beba)