Philosophie und Wirtschaft vereint

Universität Wien
Universität Wien APA/GEORG HOCHMUTH
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Ein neuer Lehrgang der Universität Wien fasst zwei unterschiedliche Disziplinen zusammen, um Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu finden.

Philosophie und Wirtschaft, diese zwei Disziplinen werden gemeinhin eher in unterschiedlichen Bereichen der Wissenslandschaft verortet. An der Universität Wien will man ab kommendem Wintersemester nun diese beiden Disziplinen in einem englischsprachigen Masterstudium zusammenführen. Hintergrund ist, wie Studiengangsleiter Felix Pinkert in einem Gespräch mit dem universitätseigenen Medienportal Uniview ausführt, dass viele gesellschaftliche Probleme unserer Zeit beide Themenbereiche berühren. Als konkretes Beispiel nennt er die Wohnungsnot. Allgemein seien Philosophen darin geübt, darüber nachzudenken, wie unsere Gesellschaft idealerweise aussehen sollte, weniger gut hingegen darin, realistische Vorschläge dazu zu machen. Ökonomen hingegen verstehen das wirtschaftliche Handeln einzelner und komplexe wirtschaftliche Interaktionen vieler Menschen.

Der zweijährige Masterstudiengang ist in drei Bereiche gegliedert: In Philosophie, Geschichte und Methodik der Ökonomie betrachten die Studierenden die Wirtschaftswissenschaften aus philosophischer und historischer Sicht, im Themenbereich Rationalität und Entscheidung wird die Entscheidungsfindung aus philosophischer und wirtschaftswissenschaftlicher Sicht betrachtet, und im Bereich Ethik, Wohlfahrt und Gerechtigkeit erhalten die Studierenden philosophische und ökonomische Kenntnisse, um eigene Standpunkte im Bezug auf ethische Wirtschaft zu entwickeln.

Nach Einführungen in diese drei Bereiche können sich die Studierenden auf eine davon spezialisieren. Abhängig von den Vorkenntnissen stehen im ersten Semester auch Grundlagen der Philosophie oder der Volkswirtschaftslehre auf dem Programm, weiters interdisziplinäre Seminare.

Mögliche Arbeitgeber sind öffentliche Institutionen auf internationaler, EU- oder nationaler Ebene, politische Parteien, Interessenvertretungen oder NGOs. Zudem ergeben sich Karrieremöglichkeiten im Journalismus, im Consulting und in der akademischen Lehre und Forschung.

Zugangsvoraussetzungen sind neben ausreichenden Englischkenntnissen (Level B2) ein abgeschlossenes Bachelorstudium in einem relevanten Fach mit mindestens 15 ECTS in Philosophie oder politischer Bildung sowie in Wirtschaftswissenschaften. Zudem müssen die Kandidaten ein Aufnahmeverfahren durchlaufen, in dessen Rahmen sie den Zusammenhang ihrer bisherigen Ausbildung mit dem angestrebten Lehrgang erläutern. Die Bewerbungsfrist läuft bis 30. April. Der Lehrgang ist für Bürger der EU und EEA-Staaten sowie ausgewählter weiterer Staaten kostenlos.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.03.2019)

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