Faymann, der rote Kohl?

Nach dem übercoachten Michael Spindelegger mit seiner neuerdings so aufgesetzt-aufgekratzten Rhetorik und dem in seiner Authentizität...

Nach dem übercoachten Michael Spindelegger mit seiner neuerdings so aufgesetzt-aufgekratzten Rhetorik und dem in seiner Authentizität gar nicht unsympathischen Frank Stronach also Josef Bucher gegen Werner Faymann - den bisherigen und wider Erwarten auch künftigen Kanzler. Das sagt nicht mein Bauchgefühl, das sagen die Wahlkampfstrategen der Mitbewerber.

Und da kam mir eine Assoziation, die ich unterschwellig schon öfter hatte: Helmut Kohl. Auch er kein Intellektueller, auch er ein Pragmatiker der Macht. Der Helmut Kohl vor der Wiedervereinigung wohlgemerkt. Auch er einer, nicht ganz ernst genommen, von den Gegnern verhöhnt, dessen Wiederwahl stets als ausgeschlossen galt - erst recht beim ersten Mal - und der es doch (immer wieder) schaffte. Man wusste bei Kohl nicht so recht, wieso er wiedergewählt wurde, man weiß es auch bei Faymann nicht so recht. Die "Bild" hatte der eine jedenfalls auf seiner Seite wie der andere die "Krone".

Der Mensch neigt anscheinend zum Bewährten, wenn er keine herausragendere Alternative hat. Josef Pröll hätte möglicherweise eine solche sein können. Der übercoachte Michael Spindelegger mit seiner neuerdings so aufgesetzt-aufgekratzten Rhetorik eher nicht. 

Dass Faymann allerdings das Zeug zum Langzeitkanzler hat - so weit würde ich jetzt auch wieder nicht gehen. Da würde selbst eine Wiedervereinigung mit Südtirol wenig nützen.

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