Die Wende im Wahlkampf?

Der tadellose Wahlkampf der SPÖ wurde zumindest ins Wanken gebracht. Und die ÖVP-Kampagne bekam unerwartet Auftrieb.

War das eine Wende im Wahlkampf? Zumindest eine kleine? Diese eine Stunde am Montagabend im Hauptabendprogramm, von kurz vor 21 Uhr bis kurz vor 22 Uhr. Sie hat den bisher tadellosen Wahlkampf der SPÖ zumindest ins Wanken gebracht und der Kampagne der ÖVP doch noch unerwarteten Auftrieb verschafft.

Der wieder normalisierte Michael Spindelegger, von der Übertrainiertheit genesen, fuhr trocken und souverän einen Sieg gegen Heinz-Christian Strache ein. Zuvor hatte schon Eva Glawischnig für ihn gespielt, in dem sie in Haider-Manier Werner Faymann kurz vor dem Schlusspfiff ein Taferl hinhielt, das bewies, dass sich die SPÖ ihren Wahlkampf von ihrem Parlamentsklub querfinanzieren ließ. Tags darauf dann noch der ÖVP-Wahlkampfauftakt, in den Medien überaus wohl wollend besprochen. 

Die Plakat-Affäre pickt nun auf der SPÖ. Auch auf FPÖ und BZÖ, zudem weist die SPÖ nachdrücklich darauf hin, dass sich auch die Grünen die nahezu gesamte Öffentlichkeitsarbeit der Partei vom Klub zahlen lassen. Die ÖVP kam da bisher nicht vor. Aber vielleicht hat Glawischnig auch schon ein Taferl für Michael Spindelegger vorbereitet.

Das Momentum ist nun unerwartet wieder auf Seiten der ÖVP. Es kommt darauf an, was sie in den verbleibenden Tagen daraus macht. Sie hat in diesem Wahlkampf zwar schon viele Schlachten verloren, der Ausgang des Kriegs ist jetzt aber wieder (halbwegs) offen.

Um etwaigen Legendenbildungen vorzubeugen, hier würde, typisch "Presse", ÖVP-Propaganda betrieben: Mir persönlich ist das relativ egal, ob das nun so ist oder nicht. Ich glaube nur, dass es so ist.

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