Unsere neue Lieblingspartei

Wie repräsentativ ist das Umfeld, in dem sich Journalisten und Artverwandte so bewegen?

Heute wollen wir uns wieder einmal mit der neuen Lieblingspartei der Kreise, in denen wir uns bewegen, beschäftigen. Und - erraten? Richtig. Das Team Stronach.

Nein, Scherz, die Neos natürlich. Also ich kenne in meinem weiteren privaten Umfeld mittlerweile keinen mehr, der nicht Neos wählt. Privates Umfeld heißt: Stadt- bzw. Speckgürtel-Thirty-somethings mit abgeschlossenem/ abgebrochenem Studium, mittleres bis oberes Management, freiberuflich tätig oder gerade in Kinderkarenz. So gesehen, ist der Einzug in den Nationalrat sicher.

Aber auch nur so gesehen. Ich kann mich noch gut an Nationalratswahlen erinnern, da hatte das LIF unter den Journalisten-Kollegen eine satte absolute Mehrheit. Und das Erstaunliche daran: Die absolute Mehrheit davon waren Hardcore-Haider-Hasser. Und diese hatten es Heide Schmidt anscheinend nachgesehen, dass sie viele Jahre selbst Teil des Haider-Zirkus war.

Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, die Neos. Auch hier ist Zweierlei erstaunlich. Erstens: Die Phalanx vom "Falter" bis zu den Grünen hat sich dieses Mal doch zurückgehalten, Hans-Peter Haselsteiner irgendwelche Schmiergeld-Schweinereien nachzuweisen. Ist Peter Pilz müde geworden? Sind die "Falter"-Leute heimliche Sympathisanten? Oder gibt es wirklich nichts nachzuweisen?

Und zweitens: Auch die von den Exponenten des rechtsliberalen Flügels des heimischen Liberalismus vorgebrachte Kritik, Haselsteiner sei ja eh Sozialist, scheint diesmal weitgehend ungehört zu verhallen.

Das lässt zwei Schlüsse zu: Entweder sind den Menschen solche Details mittlerweile schon egal, sie wollen einfach nur einmal etwas anderes als SPÖ und ÖVP - vor allem ÖVP - wählen. Dann sind die Neos drinnen.

Oder die Kreise, in denen unsereins sich bewegt, sind einfach nicht repräsentativ. Dann bleiben sie draußen.

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