ÖVI: Immo-Markt weiter ungetrübt - "Horrorpreise" nicht nachvollziehbar

Immobilien gelten weiterhin als beliebteste Anlageform. Eigentumswohnungs-Transaktionen konzentrieren sich auf Österreichs "Big-5-Städte", zu einem Drittel allein auf Wien.

Der heimische Wohnimmobilienmarkt wird vom Österreichischen Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) weiter ungetrübt gesehen. Immobilien seien weiterhin die beliebteste Anlageform, speziell in den großen Städten bleibe die Anziehungskraft ungebrochen. Sensationsmeldungen von Immoplattformen über extrem hohe Miet- oder Kaufpreise kann man nicht nachvollziehen, da das Angebot nicht repräsentativ sei.

Phänomen Angebotsdaten und tatsächliche Abschlüsse

Schon für den Eigentumsmarkt sei klar erkennbar, dass die Angebotsdaten auf Plattformen oft weit entfernt von den tatsächlichen Abschlüssen seien, hieß es am Mittwoch in einem Pressegespräch. Günstige Wohnungen würden oft gar nicht eingepflegt, und servicierte Appartements mit hohen monatlichen Kosten würden den Durchschnitt verfälschen.

Das gleiche Phänomen sei bei Mieten festzustellen, so der ÖVI, der auf eine Sonderauswertung des Mikrozensus der Statistik Austria verweis. Demnach habe es in den vergangenen drei Jahren bei in Wien neu abgeschlossenen Mietverträgen eine Gesamtbelastung von 10,90 Euro/m2 monatlich bei privaten Richtwertwohnungen und 12,20 Euro/m2 bei freien Mietzinsvereinbarungen gegeben, jeweils Bruttomiete inkl. Betriebskosten und Umsatzsteuer. Ausgehend von einer 70-m2-Durchschnittswohnung ergebe das Wohnkosten von ca. 750 bzw. 850 Euro pro Monat. Einmal mehr gelte das Credo: Nicht eine Mietzinsbeschränkung, sondern ausreichend Angebot am Markt könne den Preis dämpfen.

Eigentumsmarkt unter die Lupe genommen

Mit IMMOunited, dem Marktführer in der Bereitstellung von Grundbuch-Transaktionsdaten, hat der ÖVI für die fünf größten Immoregionen Österreichs den Eigentumswohnungsmarkt unter die Lupe genommen. In Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck spiele sich (samt Umlandgemeinden) mehr als die Hälfte aller Wohnungskäufe österreichweit ab, mehr als ein Drittel (34 Prozent) allein in Wien. In Salzburg, Innsbruck und Wien erwiesen sich die mittleren Preise laut Grundbuchabfrage mit Abstand als höchste - "wenn auch nicht so hoch, wie die Angaben auf den diversen Immobilienplattformen vermuten lassen", erklärte der ÖVI am Mittwoch laut Pressemitteilung. Die zweitgrößte Immoregion Graz dagegen erweise sich als günstigeres Pflaster für Eigentumswohnungen - das mittlere Preisniveau sei sogar moderater als in Linz.

Im Schnitt werde ein Drittel aller Eigentumswohnungs-Transaktionen in Wien umgesetzt, nämlich von durchschnittlich 50.000 bundesweit im heurigen Jahr 17.000 allein in der Bundeshauptstadt. Habe es 2010 bis 2014 im Schnitt etwa 12.000 Eigentumswohnungs-Transaktionen jährlich in Wien gegeben, sei die Zahl 2015 deutlich auf 15.500 gestiegen. Gebrauchte Wohnungen würden in Wien im Schnitt knapp über 3.000 Euro je m2 kosten, Neubauwohnungen knapp über 4000 Euro. (APA)

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