Gute Recruiter rechnen und recherchieren

Personalisten sehen anonymisierte Bewerbungen skeptisch.

Keine Hinweis auf Geschlecht, Alter und Herkunft, der Name nur ein Initial – und natürlich kein Foto.

In den USA ist das anonymisierte Bewerbungsschreiben üblich. In Europa, besonders in Deutschland und Frankreich („candidature sans visage“), wird das Thema immer wieder diskutiert. Der Diskriminierung soll die Anonymität in der ersten Stufe der Bewerbung vorbeugen. Zahlreiche Studien werden zur Untermauerung vorgelegt. Explizite gesetzliche Regelungen gibt es – bis auf Ausnahmen wie Belgien – nicht.

Personalexperten sind skeptisch, ob diese sinnvoll sind. Karin Margetich, die neue HR-Direktorin bei T-Mobile, etwa sagt: „Die klassischen Diversitätskriterien wie Geschlecht, Alter oder Nationalität spielen nur insofern eine Rolle, als dass wir Diversität im Team anstreben. Abgesehen davon erscheint mir eine Anonymisierung auch in der Praxis schwer handhabbar.“

Das sieht auch Michael Baumann, Senior Consultant des Leadership-Spezialisten Amrop Jenewein, so. Man brauche nur vom Maturajahr zurückrechnen, um das Alter zu bestimmen. Und im Zeitalter von Facebook, Xing & Co. ist es keine Hürde, ein Foto im Netz zu finden.
Anders gesagt: „Wird auf Anonymität im CV Wert gelegt, sollte sich dies durch die gesamte Medien- und Onlinewelt ziehen."

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