Der tunesische Präsident Ben Ali war der erste Machthaber, der wegen der Proteste zurücktreten musste. Heute gilt Tunesien als Erfolgsgeschichte des „Arabischen Frühlings“.
Es begann in Tunesien. Dort hielt Präsident Zine al-Abidine Ben Ali seit 1987 die Macht in Händen. Gemeinsam mit seiner Frau Leila Trabelsi hatte er ein Netzwerk der Korruption und Vetternwirtschaft über das ganze Land gezogen. Der Trabelsi-Familienclan schnitt bei allen wichtigen Unternehmen – etwa im Tourismus – mit. Wer sich darüber beschwerte, bekam rasch Probleme mit der Geheimpolizei. Während der innere Kreis des Regimes im Überfluss lebte, wurde die soziale Lage vor allem für viele Menschen in den ländlichen Gebieten immer prekärer.
Am 17. Dezember 2010 setzte sich in der Stadt Sidi Bouzid der 26-jährige Mohamed Bouazizi selbst in Brand, angeblich weil er von den Behörden schikaniert worden war. Regimekritische Internetaktivisten verbreiteten seine Geschichte rasch im Netz – ebenso wie die Nachricht von den Demonstrationen, die sich daraufhin im gesamten Verwaltungsbezirk Sidi Bouzid ausweiteten.