Conwert erwartet nach Abschreibungen tiefrote Zahlen

(c) Fabry
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Die Firmenwerte aus der Integration der Management-Companies seien auf Null gesetzt. Das CEE-Portfolio werde abgewertet und dann abgestoßen.

Die im ATX notierte Immobilienfirma conwert leitet mit hohen Abschreibungen für 2012 einen Strategiewechsel ein. Das Portfolio in Osteuropa wird durch eine Abwertung für einen Verkauf vorbereitet. Die conwert richtet ihre Tätigkeit auf die Verwaltung von Immobilien vor allem in den Hauptmärkten Österreich und Deutschland aus, teilte das Unternehmen Donnerstagabend ad hoc mit.

Für 2012 bedeutet das tiefrote Zahlen: Insgesamt werden bis zu 187 Millionen Euro abgeschrieben. Dem steht ein Vorsteuergewinn (EBT) von erwarteten 50 Millionen Euro entgegen, sodass der Jahresverlust bis zu 137 Millionen Euro ausmachen wird, geht aus der Aussendung hervor. Nach der Kapitalherabsetzung hat das Unternehmen Kapitalrücklagen von 740 Millionen Euro, um den einmaligen Verlust abzufangen. Auch sei der Verlust ein Einmaleffekt, der die Cash-Reserven nicht schmälere, daher seien weitere Zukäufe unverändert möglich.

Auch Abwertung von Büro-Immobilien

Von den Abschreibungen beziehen sich 117 Millionen Euro auf Firmenwerte (114,8 Millionen Euro) und Kunden- und Managementbeziehungen (2,2 Millionen Euro). Der Wert (Goodwill) von Management-Companies, die früher extern waren und inzwischen integriert wurden, sei auf Null gesetzt worden, hieß es dazu auf APA-Anfrage aus der conwert. Alleine die "conwert Management" sei noch mit 70 Millionen Euro in den Büchern gestanden.

Das Osteuropa-Portfolio sowie Luxemburg werden um 35 bis 40 Millionen Euro abgewertet - vorher stand CEE mit 130 Millionen Euro in den Büchern. Damit seien realistische Marktpreise angesetzt und die Objekte für einen Verkauf vorbereitet worden, so die conwert. In CEE lag nur fünf Prozent des Portfolios, das sei zu wenig gewesen um zu wachsen, habe aber viele Ressourcen gebunden. Beispielsweise habe es in der Ukraine nur ein einziges Objekt gegeben.

Schließlich werden die Büro-Immobilien um 25 Mio. Euro abgewertet. Damit trägt das Unternehmen dem schwierigen Markt Rechnung - und der Tatsache, dass man sich als Wohnimmobilien-Spezialist sieht.

2013 soll wieder Gewinn gemacht werden

2013 rechnet conwert mit keinen weiteren Abschreibungen und daher mit einem Gewinn. Die Transformation zum Bestandhalter werde zwar das Verkaufsergebnis schmälern, dafür aber zu höherem Cashflow führen. Die Ende Dezember bekanntgegebene Übernahme der Mehrheit an der Kommunale Wohnen AG (KWG) mit Sitz in Hamburg sei am Weg zum Immobilienverwalter ein "wichtiger Meilenstein" gewesen. Alle aufschiebenden Bedingungen für den Abschluss der Transaktion seien inzwischen erfüllt. Die Übernahme der Aktien solle "in den nächsten Tagen" erfolgen.

Offizielle Zahlen für 2012 veröffentlicht conwert Ende März.

Der Kurs der conwert-Aktie gab am Vormittag nach und lag in einem insgesamt schwächeren Umfeld mit 9,81 Euro um 3 Prozent unter Vortagesschluss.

(APA)

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