Deutscher Immobilienmarkt brummt weiter

Mehrfamilienhäuser zunehmend begehrt.

Die niedrigen Zinsen treiben den Markt für Wohnungen, Häuser und Grundstücke in Deutschland weiter an. 2016 dürften Immobilien für mehr als 210 Mrd. Euro den Besitzer gewechselt haben, wie die amtlichen Gutachterausschüsse schätzen.

"Es ist nicht absehbar, dass das Investitionsvolumen zurückgeht", sagte Peter Ache, der Geschäftsstellenleiter des Arbeitskreises der Gutachterausschüsse, der Deutschen Presse-Agentur. Dort werden seit 2007 deutschlandweite Zahlen erhoben. Steigerungen gebe es nicht nur in großen Städten, sondern auch in vielen ländlichen Gebieten.

Das Investitionsverhalten habe viel mit der Zinsentwicklung zu tun, sagte Ache. "Wir beobachten sehr genau, was mit den Zinsen passiert." Auch wenn sie wieder leicht stiegen, sei aber längst nicht das Niveau erreicht, bei dem die Deutschen nicht mehr investierten. Die Gefahr einer Immobilienblase sehen die Ausschüsse noch nicht. In bestimmten Städten seien die Märkte indes deutlich überhitzt. Niedrige Zinsen machen Immobilienkredite für Käufer günstiger, was die Nachfrage antreibt.

Investoren nehmen geringere Renditen hin

Der Arbeitskreis gewinnt seine Erkenntnisse aus den Kaufverträgen. Auffällig seien zunehmende Investitionen in Mehrfamilienhäuser, sagte Ache. Die Preise für Bauland zögen gerade in den Städten ungewöhnlich stark an. "Das sind die Investoren, die vermehrt ein Interesse daran haben, Mehrfamilienhäuser zu bauen", sagte Ache. Von der Zurückhaltung zu Zeiten der Finanzkrise 2007/08 sei nichts zu spüren.

Zugleich beobachten die Gutachter, dass Investoren eher einmal geringere Renditen hinnehmen und Häuser kaufen, auch wenn sie nicht so viel Miete einnehmen können. So sei das Geld wenigstens dauerhaft mit sicherer Rendite angelegt. Auf den Finanzmärkten finden Investoren wegen der Niedrigzinsen kaum noch einträgliche Renditen.

Ein Ende des jahreslangen Miet- und Preisanstiegs sieht Ache nicht. "Ich gehe nicht davon aus, dass die Preise in den Städten stark verfallen", sagte er. "Und auch in den gut ausgebauten ländlichen Gebieten werden sie zumindest stabil bleiben." (APA)

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