Wien wird erneut zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt

Im Ranking des Beratungsunternehmens Mercer führt Wien bereits seit 2009 das Städteranking an. Dahinter folgen Zürich, Auckland und München.

Wien ist auch 2017 die Stadt mit der höchsten Lebensqualität. Zu diesem Ergebnis kommt die jährliche Vergleichsstudie des Beratungsunternehmens Mercer, das Wien zum achten Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt kürte. Auf den weiteren Plätzen liegen Zürich, Auckland, München und Vancouver. Das Schlusslicht bildet erneut Bagdad.


Die Mercer-Studie, die in diesem Jahr zum 19. Mal veröffentlicht wurde, vergleicht 231 internationale Großstädte anhand von 39 Kriterien, die aus Sicht von Mitarbeitern, die ins Ausland entsandt wurden, eine zentrale Rolle spielen. Diese Merkmale schließen unter anderem politische, soziale, wirtschaftliche und umweltorientierte Aspekte ein. Hinzu kommen Faktoren wie Gesundheit und Bildungsangebote, hieß es in einer Aussendung des Unternehmens am Dienstag.

Brüssel zählt zu den Absteigern

Die Top-Ten des Städtevergleichs werden von europäischen Metropolen dominiert: Auf den Plätzen sechs bis zehn liegen Düsseldorf, Frankfurt, Genf, Kopenhagen und Basel. Im Vergleich zu den Vorjahren blieben die Städte bis auf wenige Ausnahmen stabil im Ranking. Zu den Absteigern zählt Brüssel, das aufgrund von Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit Terrorismus um sechs Plätze auf Rang 27 fiel. Rom stieg um vier Plätze auf Rang 57 ab, da es unter Problemen mit der Müllentsorgung leide, hieß es. Als Resultat der politischen Turbulenzen fiel Istanbul elf Plätze (von 122 auf 133).

Wien führt zum achten Mal das Ranking an, obwohl es seit 2009 jedes Jahr Platz eins erreicht hat. Trotzdem ist es nicht der neunte Sieg, da 2013 keine Studie durchgeführt wurde, wie ein Sprecher von Mercer sagte.

Fortbewegung, Hygiene, persönliche Sicherheit


Ein wichtiger Faktor für die Bewertung der Lebensqualität ist die Infrastruktur. "Der Erfolg internationaler Entsendungen hängt maßgeblich davon ab, wie reibungslos Fortbewegung und Kommunikation funktionieren und ob ausreichend hohe Standards in den Bereichen Hygiene, persönliche Sicherheit und Zugang zu behördlichen Dienstleistungen erfüllt sind", betonte Slagin Parakatil, der bei Mercer für die Studie verantwortlich ist.

Dem Bereich Infrastruktur, zu dem unter anderem die Wasserversorgung, Kommunikations- und Postdienstleistungen, öffentlicher Nahverkehr und die Verfügbarkeit internationaler Flüge zählen, wurde in diesem Jahr ein eigenes Ranking gewidmet. Spitzenreiter ist hier Singapur, Wien liegt auf Platz 17.

SPÖ sieht es genauso, FPÖ ganz anders

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) zeigte sich am Dienstag erfreut über den erneuten Spitzenplatz: "Wien schneidet in Städte-Rankings regelmäßig gut ab. Das ist kein Zufall und ich bin davon überzeugt, dass die Wienerinnen und Wiener zu Recht auf ihre Stadt stolz sein können." Für die Stadtregierung sei das Ranking ein Auftrag, das Erreichte zu erhalten und auszubauen. Renate Brauner (SPÖ), Stadträtin für Internationales, wies auf "die gute Kombination aus Sicherheit, hohen sozialen Standards, vergleichsweise preiswertem Wohnraum, hervorragender Infrastruktur und einem ausgezeichneten kulturellen Angebot" hin, die Wien auszeichne.

Die FPÖ sieht die Sache allerdings ganz anders: "Keine Frage, es ist erfreulich, dass sich so genannte Expats mit Top-Gagen in der Bundeshauptstadt wohlfühlen, auf die tatsächliche Lebensqualität der heimischen Bürger lässt dies aber keinen Schluss zu", so der freiheitliche Vizebürgermeister Johann Gudenus. Die Arbeitslosigkeit sei auf einem Rekordhoch, die Wohnungsnot hausgemacht und das Gesundheitssystem würde kollabieren. (APA)

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