Österreich baut europaweit die meisten Wohnungen

FOLTIN Jindrich / WB
  • Drucken

Beim Errichten von Wohnraum haut Österreich im internationalen Vergleich kräftig auf den Putz.

Österreich schneidet in einem internationalen Wohnbau-Vergleich hervorragend ab: Mit 7,6 Bauvorhaben pro 1.000 Einwohner wurde 2016 der höchste Wert von 19 untersuchten Ländern erreicht, wie aus dem aktuellen Deloitte Property Index hervorgeht. Dahinter folgten Israel mit 6,1 und Frankreich mit 5,7 geplanten Wohnungen. Das Schlusslicht bildete Portugal mit 1,1 Wohnbauvorhaben.

Österreich lag bei den Bauvorhaben im vergangenen Jahr - wie auch schon 2015 - europaweit an der Spitze. "Damit wird sowohl von privaten als auch öffentlichen Bauträgern der wachsenden Nachfrage Rechnung getragen", so Alexander Hohendanner vom Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte Österreich. Untersucht wurde die Situation in 18 europäischen Ländern und Israel.

Bei den Immobilienpreisen bewegte sich Österreich im abgelaufenen Jahr mit einem durchschnittlichen Kaufpreis von 2.572 Euro pro Quadratmeter im Mittelfeld. Für eine Wohnraumfläche von 70 Quadratmetern sind hierzulande laut Deloitte im Schnitt rund sechs Bruttojahresgehälter fällig, im deutlich teureren Wien seien es aber gut neun Bruttojahresgehälter. Denn in der Bundeshauptstadt liege der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei rund 4.000 Euro.

Im internationalen Vergleich am günstigsten kam Wohnraum in Portugal - mit durchschnittlich 1.068 Euro pro Quadratmeter. Am teuersten ist Großbritannien mit einem landesweiten Quadratmeterpreis von im Schnitt 4.628 Euro. In den Metropolen sind die Wohnungen generell wesentlich teurer als am Land. Den mit deutlichem Abstand höchsten Quadratmeterpreis in den analysierten Ländern wies die Stadt London mit 16.538 Euro aus; dahinter folgte Paris mit 12.374 Euro.

Die höchste Mieter-Dichte in der Ländergruppe wies Deutschland mit einem Anteil von 54,3 Prozent aus. Dahinter folgten Dänemark mit einem Mieteranteil von 34,4 auf Platz zwei und Österreich mit 30,2 Prozent auf Platz drei.

Beim Vermieten von Wohnraum winkten in Wien mit 2,8 Prozent international vergleichsweise geringe Renditen. Damit lag die österreichische Bundeshauptstadt 2016 gleichauf mit Paris nur einen Platz vor der Stadt London. In der britischen Metropole war mit nur 2 Prozent die europaweit niedrigste durchschnittliche Rendite zu erzielen. Wesentlich besser sah es in Graz (3,1 Prozent) und in Linz (3,4 Prozent) aus.

Für die vorliegende Analyse untersuchte Deloitte den Wohnungsmarkt in Österreich, Belgien, Tschechien, Dänemark, Estland, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Irland, Italien, Lettland, Litauen, den Niederlanden, Polen, Portugal, Slowenien, Spanien, im Vereinigten Königreich sowie in Israel.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Immobilien

Wohnen wird auch am Land teurer

Die Preise für Eigentumswohnungen legten im ersten Halbjahr um fünf Prozent zu. Vor allem kleine Wohnungen in günstigeren Lagen werden sehr stark nachgefragt.
ARCHIVBILD: THEMENBILD: MIETE / WOHNUNGEN / WOHNBAU / MIETPREISE / EIGENTUM / IMMOBILIEN
Österreich

Wohnungspreise in fünf Jahren um 40 Prozent angezogen

Der Preisanstieg bei Wohnungen im unteren Preissegment lag noch höher. Der Hot-Spot bei der Nachfrage bleibt Wien.
RENDERING: SORAVIA GROUP 'TRIIIPLE' AM WIENER DONAUKANAL
Wien

Studie: Wien fehlen 14.000 Wohnungen

Mit Wohntürmen soll der Flächenknappheit begegnet werden. Allerdings muss man erst sehen, ob die Wiener Wohntürme annehmen.
Symbolbild: Mietvertrag
Österreich

SPÖ für Mietobergrenzen auch bei freifinanzierten Wohnungen

Geht es nach Klubchef Schieder sollen frei finanzierte Wohnungen nach 20 Jahren reguliert werden. Wifo-Experte Scheiblecker hält ein Eingreifen der Politik für nicht notwendig.
Symbolbild: Ein Grundstück in Breitenlee.
Österreich

"Plafond" bei Immobilienpreisen erreicht - nun werden Grundstücke teuer

Die Immobilienpreise steigen heuer nach Einschätzung des Präsidenten des Immobilienring IR Österreich nicht weiter. Grundstücke hingegen sind Mangelware.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.