Trends der Immo-Branche: von der Digitalisierung bis zu Wellness am Arbeitsplatz.
Zur EXPO REAL in München hat der international tätige Immobiliendienstleister CBRE die fünf zentralen Trends der Branche veröffentlicht.
1. Innovation: Neue Geschäftsfelder dank der digitalen Transformation
Auch in diesem Jahr prägt die Immobilienwelt kaum ein anderes Schlagwort so stark wie das der Digitalisierung. Genauso wie die Frage, was es mit dem Begriff eigentlich auf sich hat. Eine gemeinsame Studie von CBRE und dem Future Real Estate Institute hat gezeigt, dass die Kenntnisse innerhalb der Immobilienunternehmen in verschiedenen digitalen Themenfeldern noch deutlich voneinander abweichen. Sei es im Bereich Big Data, Predictive Analytics, Blockchain, Sensorik, Mensch-Maschine-Schnittstellen oder Robotik – die Marktakteure müssen diese Themenfelder und die ihr zugrundeliegenden Anwendungen in ihr Unternehmen integrieren und ihre Prozesse entsprechend anpassen. Basierend darauf müssen sie neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die beispielsweise eine Erhebung aller relevanten Gebäudedaten in Echtzeit ermöglichen. Digitale Alleinstellungsmerkmale zu gewinnen, das ist eine der wichtigsten Bedingungen für die Zukunftssicherheit des eigenen Unternehmens.
2. Space and Service: Was moderne Gewerbeflächen bieten müssen
Es kommt längst nicht mehr nur auf Größe und Zuschnitt an. Das Verknüpfen von Flächen mit zeitgemäßen Serviceleistungen ist ein Trend, der sich über verschiedenste Nutzungsbereiche erstreckt. Im Bürosegment drückt er sich vor allem im Aufkommen von Coworking Spaces aus. Die Nutzer mieten nicht mehr nur die Fläche, sondern gleichzeitig auch die nötige Büroinfrastruktur und Serviceleistungen. Aufenthaltsqualität ist das wichtigste Kriterium – die Arbeitenden müssen sich wohlfühlen. Ähnliches gilt für Hotels. Die Lobby als sozialer Raum gewinnt im Vergleich zur Raumgröße immer stärker an Bedeutung. Auch Shopping-Center müssen ihren Kunden einzigartige Einkaufserlebnisse bieten. Neben umfangreichen Serviceleistungen ist es vor allem wichtig, Schnittstellen zwischen analoger und digitaler Shoppingwelt einzurichten.
3. Der Deutsche Investmentmarkt: Spezialisierung im Safe Haven
Nach wie vor gilt der deutsche Immobilieninvestmentmarkt als sicherer Anlagehafen für internationale Investoren. Globale Faktoren wie der politische Kurs der USA oder die noch ungeklärten Folgen des Brexits verstärken diesen Trend sowohl bei institutionellen als auch bei privaten Investoren. Die Ergebnisse der Bundestagswahl 2017 deuten hingegen darauf hin, dass eine neue Regierung den weltoffenen Kurs fortsetzt wird und Deutschland sich weiterhin internationalen Investoren gegenüber aufgeschlossen zeigt. Das Transaktionsvolumen überstieg nach vorläufigen Zahlen in den ersten neun Monaten 2017 auf dem Gewerbemarkt das Vorjahresergebnis deutlich. Gleichzeitig sorgt die hohe Nachfrage an den Märkten dafür, dass die Renditen weiterhin rückläufig sind. Zahlreiche Anleger erhöhen deshalb ihre Risikoneigung. Der Trend weist verstärkt auf Investments außerhalb der Topstandorte oder auf den Erwerb von Projektentwicklungen per Forward Deal. Zudem spezialisiert sich der Markt immer weiter, alternative Assetklassen wie Pflegeheime und Data Center rücken stärker in den Fokus der Investoren.
4. Höhere Arbeitsqualität: Wellness at the Workplace
Wellness – das Wort klingt zunächst verdächtig nach Spa und Gurkenmaske. Doch mit Blick auf den Arbeitsplatz geht es dabei um eine Erhöhung der Arbeitsqualität, zum Beispiel durch das Optimieren von ergonomischen Faktoren oder Serviceangeboten. Dazu zählen ausreichende Beleuchtung, ein angenehmes Raumklima und Schallschutz ebenso wie eine Möglichkeit für die Mitarbeiter, sich ausgewogen und gesund verpflegen zu können. Ein Arbeitsumfeld, das das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördert, zahlt sich für Unternehmen doppelt aus. Zum einen ist es ein Pluspunkt bei der Rekrutierung und Bindung von Personal, zum anderen steigert es die Produktivität des Teams signifikant.
5. Logistik: Der Wettbewerb um den Online-Lebensmittelhandel spitzt sich zu
Der E-Commerce wächst nicht nur dynamisch weiter, er erstreckt sich auch zunehmend auf neue Produktgruppen und Lieferoptionen – zum Beispiel im Food-Bereich, der von immer mehr Marktakteuren angeboten wird. Heutzutage ist von der Schrankwand bis hin zum Sushiset alles per Mausklick zu haben. Eine effiziente Lieferkette, verknüpft mit immer kürzer werdenden Lieferzeiten, verlangt zunehmend kleinteilige innerstädtische Logistikimmobilien. In den kommenden Jahren wird die Nachfrage nach entsprechenden Objekten deutlich steigen. Für Investoren bieten sich zahlreiche Möglichkeiten: City-Logistik-Einheiten besitzen ein konservatives Risiko-Rendite-Profil und überschaubare Risiken. Spezialimmobilien bieten dagegen höhere Renditeaussichten als konventionelle Objekte. Gleichzeitig sind sie deutlich komplexer und anspruchsvoller in ihrer Bewirtschaftung.