Wiener Büromarkt hinter den Erwartungen

Ein aktueller Bericht von Otto Immobilien zieht Bilanz über den Wiener Büro- und Investmentmarkt 2017.

Für den Investmentmarkt in Wien war 2017 ein absolutes Rekordjahr, während der Flächenumsatz am Büromarkt hinter den Erwartungen blieb. Dies geht aus einem Update zum Büro- und Investmentmarkt für das vierte Quartal 2017 von Otto Immobilien hervor.
Die Vermietungsleistung moderner Büroflächen nach dem Vienna Research Forum-Standard betrug im 4. Quartal 2017 rund 58.700 m². Für das Gesamtjahr ergibt sich damit ein Umsatz von 134.000 m², der etwa der Hälfte des Umsatzes 2016 entsprach. Diese geringe Vermietungsleistung des vergangenen Jahres sei auf das überdurchschnittlich starke Jahr 2016 zurückzuführen, betont man bei Otto Immobilien. „Aufgrund von zahlreichen Mietvertragsverhandlungen mit größeren Unternehmen, die im letzten Jahr nicht mehr abgeschlossen wurden, gehen wir für 2018 von einer etwas höheren Vermietungsleistung aus“, sagt Alexander Fenzl, Prokurist und Leiter des gewerblichen Maklerteams. Rund 190.000 m² könnten es demnach 2018 werden.

Büros: Verdoppelung bei Neubauleistung erwartet

Die Neubauleistung im Jahr 2017 betrug rund 143.000 m² an Bürofläche. Diese wird sich laut Analyse im laufenden Jahr jedoch wieder fast verdoppeln. Rund 267.000 m² werden heuer auf den Markt kommen. Bei Otto Immobilien gibt man sich zuversichtlich, dass damit der Nachfrageschub von Seiten der Mieter verstärkt wird. Dies umso mehr, als der Höhepunkt der Flächenproduktion heuer erreicht sein wird und zahlreiche Mieter die Chance auf neue zeitgemäße Büroflächen nutzen werden.
Die Leerstandquote betrug zum Jahresende rund 5,4 Prozent. Im laufenden Jahr erwarten die Experten von Otto Immobilien durch das hohe Fertigstellungsvolumen eine Steigerung auf über sechs Prozent im modernen Wiener Bürobestand.
Die Spitzenmiete ist im 4. Quartal mit 25,75 Euro pro Quadratmeter auf hohem Niveau unverändert geblieben, ebenso wie die Durchschnittsmiete von 14,50 Euro. 2018 wird von einem leicht steigenden Mietniveau ausgegangen.

Rekord auf dem Investmentmarkt

Der Investmentmarkt hingegen erlebte ein „All time High“. „Noch nie wurde so viel Geld in heimische Immobilien investiert wie 2017“, erklärt Abteilungsleiter Investment Christoph Lukaschek. Für heuer erwarten die Experten ein überdurchschnittliches Investmentjahr, das aber an den Rekord von 2017 nicht herankommen wird.
Das Transaktionsvolumen lag im abgelaufenen Jahr bei 4,3 Milliarden Euro, was fast eine Verdoppelung des 10-Jahres-Durchschnitts (2,2 Milliarden Euro) darstellte. Den stärksten Anteil hatten die Büroprojekte, gefolgt vom Einzelhandel mit 15 Prozent und der immer wichtigeren Asset-Klasse Student Housing mit acht Prozent. Dominiert wurde der Markt von deutschen Investoren, wobei große Investments mit über 100 Millionen Euro und eine Vielzahl an Forward Deals hervorstachen.

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