Umweltpreis

Belebung für verwaisten Hauptplatz

Freisinger
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Trofaiach und das Büro nonconform wurden mit dem Ögut-Umweltpreis ausgezeichnet.

Wie belebt man von Abwanderung und Leerständen geplagte Orte? Trofaiach beauftragte 2015 die Beratergruppe Nonconform, die mit großer Bürgerbeteiligung zahlreiche Ideen sammelte. An die 1000 Bürger folgten der Einladung zur nonconform ideenwerkstatt und brachten sich ein.

Von Anfang an war spürbar: Die Trofaiacher wollen etwas verändern. Schnell wurde klar, dass das Ziel der Ortskernbelebung nicht durch schnelle Renovierungsmaßnahmen erreicht werden kann, sondern verschiedene kleinteilige Maßnahmen gesetzt werden müssen.

„Die Belebung von Innenstädten ist europaweit ein höchst relevantes Thema. Das in Trofaiach angewandte partizipative Prozessdesign ist sehr innovativ, breit aufgesetzt und hat hohe Vorbildwirkung für andere Gemeindent“, so die Jurybegründung zur Auszeichnung der Stadtgemeinde. "Hervorzuheben ist, dass hier neben der aktiven Teilhabe von Bewohnern auch Liegenschaftseigentümer in den Prozess eingebunden wurden.“

Wieder offen: Der Stadtwirt

Wa passierte im Detail? Mithilfe des Kümmerers Erich Biberich, einigen freiwillig engagierten TrofaiacherInnen und dem regelmäßigem Coaching durch nonconform wurde beinahe die Hälfte aller Leerstände mit neuen Nutzungen befüllt – der „Trofaiach Tandler“ und Spezialgeschäfte wie etwa für Sportbögen oder natürliches Hundefutter zogen ein. Auch das zuvor leerstehende Wirtshaus ist wieder offen. Und der Hauptplatz zeigt ein neues Gesicht, umgesetzt von Stingl-Enge Architekten ZT GmbH.

Das Rezept des Kümmeres hat sich ebenfalls bewährt – im Jahr 2018 wurde mit der Ortskernkonferenz in Trofaiach das erste Vernetzungstreffen für Kümmerer veranstaltet.

Neue Projekte geplant

In der weiteren Zusammenarbeit sind bereits nächste große Projekte geplant: Gemeinsam mit privaten EigentümerInnen sollen Immobilien für zentrumsnahes Wohnen reaktiviert werden. Auf einer brachliegenden Bahntrasse soll außerdem neuer Wohn- und Lebensraum entstehen und so eine neue Verbindung zwischen Stadtteilen geschaffen werden. Auch
hier kommt das Format der nonconform ideenwerkstatt zur Anwendung, eine eigene Kümmererin wird danach für die Entwicklung dieses Areals eingesetzt.

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