Immobilienring: Private spekulieren beim Verkauf ihrer Eigenheime

Steigendes Interesse am Kauf von Einfamilienhäusern.
Steigendes Interesse am Kauf von Einfamilienhäusern.Pixabay
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Am Dienstag präsentierte Georg Spiegelfeld den aktuellen Maklermonitor für Wohnimmobilien. Im Vergleich zu 2018 haben sich die Preise im oberen Niveau eingependelt.

„Die Immobilienmakler sollen raus aus der Komfortzone“, sagte Georg Spiegelfeld, Präsident des Immobilienring Österreich (IR), zu Beginn der Präsentation des aktuellen IR-Maklermonitors am Dienstag. Denn das klassische Maklergeschäft verändere sich in Richtung neuer Technologien, Digitalisierung sowie hin zu einer nachhaltigen Branchenkultur. Was den Markt für Wohnimmobilien betrifft, besteht laut Maklermonitor für das 1. Quartal 2019 eine ungebrochen hohe Nachfrage nach Eigentums- und Mietwohnungen in den Städten. Im Vergleich zu 2018 haben sich die Preise am oberen Niveau eingependelt. In den Regionen steigt das Interesse am Kauf von Einfamilienhäusern und damit die Preise deutlich weiter, zeigt der Maklermonitor. Gründe seien das mangelnde Angebot und die hohen Preise von Baugrundstücken, aber auch der stark verteuerte Bau eines Eigenheims.

Private spekulieren


Auch Private spekulieren beim Verkauf ihrer Eigeheime, ergibt die Befragung der Immobilienring-Makler. "Es werden oft unverschämte Preise veranschlagt, die nichts mit einem realen Markt- und Immobilienwert gemeinsam haben", erklärte Spiegelfeld. "Die Transaktionspreise unterscheiden sich meist stark von den Angebotspreisen. Diese werden vom Abgeber gerne ausgeblendet".

Neue Lösungen gesucht

"Es ist schade um den sanierten Altbau und das Geld, das investiert wurde", resümierte Spiegelfeld. Substanz, die in den letzten 15 Jahren erneuert wurde, werde in den nächsten zehn bis 15 Jahren verschwinden. Aufgrund der Parifizierungen habe ein Gebäude besonders viele Miteigentümer. "Es werden keine Rücklagen für Erneuerungen getätigt und es ist besonders schwer Einigkeit zu notwendigen Entscheidungen zu erzielen", weiß Spiegelfeld. Damit sei ein Wertverfall vorprogrammiert und es müsse dringend nach Lösungen gesucht werden.

Baugrundstücke in Salzburg Mangelware

Blickt man auf den Salzburger Immobilienmarkt sind Baugrundstücke seit Jahren Mangelware. Eine neue Gesetzgebung sieht nun für die Bebauung Einschränkungen vor. "Jeder der seine Grundstücke bis dato nicht umgewidmet hat, kann an der aktuellen Preisrallye nicht mehr teilnehmen", sagte Andreas G. Gressenbauer, Vizepräsident des Immobilienring Österreich. Um leistbaren Wohnbau voranzutreiben, müssen künftig Zweidrittel des Grundstückes mit geförderten Wohnungen bebaut werden. Das kommt zwar laut Gressenbauer einer Enteignung gleich, aber die Wohnungsnot in Salzburg ist groß.

Höchstpreise bei Neubauten

"Gute Mietpreise" sind in Salzburgs Altstadt kaum mehr zu erzielen. Erschwerte bis kaum mögliche Zufahrt mit dem Auto und mangelnde Parkplätze zeigen ihre Auswirkungen. Der bisher kaum vorhandene Kleinwohnungsmarkt werde sich in den kommenden Jahren für Innenstadtlagen entwickeln, um Anlagestrategien abzudecken, meinte Gressenbauer. Außerhalb der Innenstädte haben sich im mittleren Segment der Drei- bis Vier- Zimmerwohnungen (Miete) die Preise stabilisiert. Im Neubau erzielen diese noch immer Höchstpreise. Gressenbauer: "Penthouse Wohnungen in hoher Preislage sind nur mehr selten gefragt.

Preisschub in Kärnten

"Die Preisrallye hat nun auch Klagenfurt und Villach erreicht", sagte Gressenbauer anstelle des beim Pressegespräch verhinderten Gerhard Barta, Vorstandsmitglied im Immobilienring Österreich. Eine Drei- bis Vier- Zimmer-Wohnung (Eigentum) im Neubau in Grünlage kostet in etwa 350.000 Euro - eine Größenordnung die mit einem Einfamilienhaus vergleichbar ist. Die Handelsstandorte Klagenfurt und Villach verfügen über zu viele Gewerbeflächen und ein zu geringes Wohnungsangebot. Verödung der Zentren und fehlende Parkplätze führen zu Umsatzverlusten der Geschäfte. Filialisten gehen mit ihren Standorten in die Außenlagen. Teure Mieten in B- und C-Lagen forcieren die Fluktuation renommierter Händler. "Kleine Flächen gehen an Kebab&Co sowie Wettbüros. Die Attraktivität als Handelsstandort ist verloren, der Verfall der Einkaufsstraßen ist auch in Kärntner Städten nicht mehr zu stoppen". (red.)

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