Laut OeNB sind Wohnungen in Wien stark überbewertet.
Wien. Der Preisauftrieb bei Immobilien hat sich laut der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) auch im Vorjahr fortgesetzt. Dabei haben die Bundesländer im Vergleich zu Wien kräftig aufgeholt, Wohnungen in Wien sind aber mit 23 Prozent immer noch deutlich stärker überbewertet als in Gesamtösterreich (13 Prozent). Die Preissteigerungsrate betrug für das Gesamtjahr 2018 bundesweit 6,8 Prozent, nach 3,8 Prozent im Jahr 2017.
Die Nationalbank veröffentlicht diesen Bericht neuerdings vierteljährlich, um eine mögliche Blasenbildung im Auge zu behalten. Schon 2017 waren Wohnimmobilien in Wien demnach um mehr als 20 Prozent überbewertet – allerdings, wie es damals hieß, ausgehend von einem niedrigen Niveau. Inzwischen ortet sie jedoch sehr wohl Anzeichen einer Marktüberhitzung.
Weniger Nachfrage
2017 wurden laut Statistik Austria rund 60.200 Wohnungen fertiggestellt, 2018 waren es nach OeNB-Schätzungen um rund 6500 mehr. Die Wohnungsnachfrage habe sich dagegen abgeschwächt. Der Nachfrageüberhang dürfte österreichweit – außer in Wien – bis zum Jahr 2020 abgebaut sein, prognostiziert die OeNB. Wohnbaukredite wurden übrigens eine Spur teurer: Zwar sanken die Kreditzinsen weiter, der effektive Jahreszinssatz, der auch sonstige Kreditkosten umfasst, war jedoch im Februar 2019 mit 2,21 Prozent minimal höher als vor Jahresfrist. (APA/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.05.2019)