Umfrage: Jeder zweite Mieter würde lieber im Eigentum wohnen

Symbolbild
Symbolbild(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Für Umbauten und Sanierungen von Wohnungen und Häusern sind in den nächsten Jahren österreichweit viele Milliarden Euro nötig.

Viele Bewohner des Landes würden gern in den eigenen vier Wänden wohnen - also nicht zur Miete, sondern im Eigentum. 61 Prozent der Österreicher besitzen ihr eigenes Haus oder ihre eigene Wohnung. 39 Prozent leben in Miete, und die Hälfte davon (49 Prozent) wünscht sich Eigentum. Das ergab eine neue IMAS-Umfrage im Auftrag der Erste Bank und der Sparkassen unter 900 Personen, die im März befragt wurden.

Mehr als die Hälfte braucht Finanzspritze

Ein typischer österreichischer Haushalt besteht heutzutage aus 2,5 Personen. Die durchschnittliche Wohnfläche liegt nach Erste-Angaben bei 115 Quadratmetern. Im Schnitt beliefen sich die monatlichen Kosten auf 651,10 Euro. Der Bank-Umfrage zufolge würde jeder zweite Österreicher bzw. jede zweite Österreicherin an ihrer derzeitigen Wohnsituation gern etwas ändern. Jeder Fünfte wolle in nächster Zukunft in den eigenen vier Wänden umbauen oder renovieren. Mehr als die Hälfte brauche dafür eine Finanzspritze.

Für Umbauten und Sanierungen von Wohnungen und Häusern sind in den nächsten Jahren österreichweit aber viele Milliarden nötig: Die Erste-Experten schätzten allein den Fremdfinanzierungsbedarf für sanierungsbedürftige Privatimmobilien in den nächsten zehn Jahren auf knapp sechs Mrd. Euro.

Anhebung der Zinsen Mitte 2019

Die IMAS-Studie ergab auch, dass mehr als ein Drittel der Österreicher, die sich mit Renovierungsabsichten herumschlugen, zur Zeit früher als ursprünglich geplant damit beginnen. Das sei auch den Niedrigzinsen geschuldet. Wer einen Kredit brauche, sollte bald handeln, verwies demnach auch der Erste-Bank-Oesterreich-Vorstand auf die möglicherweise bald kommende Zinswende: "Wir gehen davon aus, dass spätestens 2019 wieder Bewegung in den Zinsmarkt kommt. Deshalb raten wir zu Fixzinsen", erklärte die Bank am Donnerstag. Für Mitte 2019 sei mit einer ersten Anhebung der Zinsen zu rechnen. Die Umfrage ergab auch, dass die überwiegende Mehrheit der Kreditkunden schnelle Entscheidungen ihrer Bank erwartet.

Im Falle eines Kreditbedarfs würden aktuell dreiviertel der von IMAS im März befragten Österreicher zu einer fixen Verzinsung tendieren. Ein Viertel bevorzuge variable Zinsen. Bei der Erste Bank beträgt der Fixzins-Anteil im Neukreditgeschäft derzeit 85 Prozent, heißt es in einer Aussendung der Ersten. (APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die Immobilienpreise in Salzburg sind zuletzt stark gestiegen.
Wohnen

Immobilienkauf in den Landeshauptstädten zahlt sich nicht mehr aus

Weil die Preise so stark gestiegen sind, ist der Kauf von Wohnungen in den Landeshauptstädten uninteressant.
Alles, was noch halbwegs in Pendlerentfernung zu Wien liegt, sei mittlerweile schwer gefragt.
Wohnen

Im Speckgürtel: Umkämpfte Baugründe vor der Stadt

Bessere Verkehrsanbindungen, neue Arbeitswelten und steigende Preise in Wien sorgen im Umland für einen Markt, bei dem die Nachfrage das Angebot übersteigt.
Wohnen

Eigentumswohnungen haben kaum Einfluss auf Inflationsrate

Auch die Oesterreichische Nationalbank stellt fest, dass Wohnausgaben in der Teuerungsrate untererfasst sind.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.