Moderne Architektur, historische Bauten, neue Stadtentwicklung: 80 Häuser in Wien und NÖ öffnen am 15 und 16. September ihre Türen für alle Interessierten.
373 offene Häuser, 751 Guides, 125.271 Besucher: Seit 2014 lädt Open Haus Wien zu kostenlosen Besichtigungen ein. Auch heuer suchte das Team mit einer Jury aus Architekten und Bauexpterten – dem Weisen-Rat – ein Jahr nach den spannendsten Gebäuden der Stadt. Und fand den Ringturm, das Dominikanerkloster, die Essig Brauerei, die Porzellanmanufaktur Augarten, LISA – Leben in der Seestadt, das VinziDorf Wien, das italienische Kulturinstitut, die Auferstehung Christi Kirche, den WU Campus, das Hochhaus Herrengasse oder das Haus Wittgenstein.
Auch Klassiker wie der Wohnbau Alt-Erlaa oder der Alberne Hafen sind heuer wieder mit dabei. "Rund 40 Gebäude sind komplett neu zu besichtigen, die anderen immer wieder dabei", erklärt Architektin Iris Kaltenegger, die Open House 2012 gemeinsam mit Ulla Unzeitig als Verein gegründet hat.
Otto-Wagner- und Energy-Trail
Zudem gibt es spezielle Themen-Trails wie den Energy- und den Otto-Wagner-Infrastruktur-Trail. Die beiden vorgeschlagenen Touren überlagern sich beim Nussdorfer Wehr. Die historische Anlage von Otto Wagner beinhaltet ein hochmodernes Kleinwasserkraftwerk und beeindruckt mit charakteristischen Löwen.
Spezielle Führungen für Kinder - etwa bei Hut & Stiel, wo der Zusammenhang von Pilzkulturen und Baumaterialien entdeckt werden kann - und mit Experten ermöglichen besonders interessante Besuche.
Wer selbst gerne Führungen halten oder bei der Organisation helfen möchte, kann sich noch als Volunteer melden und erhält eine Einschulung.
Alle Häuser sind im Internet oder auf den Open-House-Stadtplänen zu finden, die ab Mitte August an diversen Standorten erhältlich sind, am 15. und 16. September in allen teilnehmenden Gebäuden.
100 Häuser, 100 Jahre
Heuer kooperiert Open House erstmals mit Ö1 – als Teil der Serie Hundert Häuser, die anlässlich des 100. Geburtstags der Republik noch bis 12. November 2018 ausgestrahlt wird: oe1.orf.at/hunderthaeuser. Ö1 erzählt in dieser Serie anhand von Architektur die Geschichte der Republik Österreich.
Beginnend mit dem Jahr 1918, als am 12. November die Republik ausgerufen wurde, steht jeweils ein Haus für ein Jahr. 8 Gebäude, die Ö1 beleuchtet, können bei Open Haus Wien 2018 besucht werden. Ö1-Redakteurin Anna Soucek: „Architektur im Radio, Räume akustisch veranschaulichen – das klingt zwar schwierig, aber es geht. Die Sendereihe ‚Hundert Häuser‘ veranschaulicht das derzeit sehr gut. Die Beiträge werden mithilfe von O-Tönen und atmosphärischen, geräuschhaften Aufnahmen der Bauwerke gestaltet und machen unsere gebaute Umwelt auch im Radio sinnlich erlebbar. Nun ist es aber freilich noch besser, wenn man ein Haus nicht nur hören, sondern es auch betreten kann.
Neue Wege einschlagen
„Bei Open House geht es um das aktuelle Thema, bekannte Pfade zu verlassen und sich auf neue Wege einzulassen. Nur wer hinter die Fassade blickt, kann Neues entdecken und das Gesamtbild erkennen. Gemeinsam mit unseren Volunteers, die fachkundig durch alle Gebäude führen, laden wir alle dazu ein, lustvoll durch unsere architektonisch wirklich spannende Stadt zu wandeln und dabei völlig unbekannte Seiten Wiens zu entdecken“, erklärt Ulla Unzeitig.
Ziel dieses Blicks durchs Schlüsselloch ist der Perspektivenwechsel, der nicht nur ein Schlagwort ist. Unzeitig: „Unsere Motivation ist es, bei möglichst vielen Menschen das Bewusstsein zu schärfen, dass Architektur uns alle betrifft. Wie etwas gebaut ist, beeinflusst unsere Wohnqualität, unsern Arbeitsalltag und unsere Freizeit, also wie wir wohnen, schlafen, entspannen oder kreativ sein können. Iris Kaltenegger ergänzt: „Beim Thema Architektur sollten wir alle viel mehr mitreden, denn hier können wir alle ExpertInnen sein. Die weltweite Open House– Initiative leistet einen entscheidenden Beitrag zum Thema Architekturvermittlung – und das in 35 Ländern.“
Alles Infos: www.openhouse-wien.at