Frankreich: Paris sagt sich: „Read & Go“

France Télécom testet derzeit eine E-Paper-Version.

Viele treue Zeitungskunden haben sich schon daran gewöhnt, ihr Leibblatt auf dem Bildschirm zu lesen. Doch trotz immer kleinerer Laptops oder Handys mit Internetzugang ist die Zeitung am Bildschirm nicht so gut mitzunehmen wie das Print-Exemplar. Lesern, die auf Mobilität großen Wert legen, wollen französische Anbieter nun entgegenkommen.

Für Orange, Filiale des Exmonopolisten France Télécom, testen derzeit 150 Freiwillige ein E-Paper mit dem nicht gerade frankofon klingenden Namen „Read&Go“. Es handelt sich dabei um ein E-Book, das die Lektüre elektronisch erfasster Bücher ermöglicht und dank einer schnellen Internetverbindung oder per drahtlosen W-Lan die ständig aktualisierte Online-Ausgabe mehrerer Zeitungen herunterlädt.

Als Partner sind die Tageszeitungen „Le Monde“, „Le Parisien“, „Les Echos“, „L'Équipe“ und das Kulturmagazin „Télérama“ mit von der Partie. Die Wirtschaftszeitung „Les Échos“ verkauft bereits ein Jahresabonnement für das E-Book, das 649Euro kostet und neben der jeweiligen Ausgabe auch laufend Meldungen der Nachrichtenagentur Agence France Presse über den Ticker laufen lässt.

200 Zeitungen, 30 Bücher

Konkurrenten machen dem Internetanbieter Orange den neuen Markt, dessen Bedeutung noch völlig unabsehbar ist, bereits streitig und planen ähnliche Produkte, die neben der Zeitung elektronische Versionen von Büchern oder Comics einschließen sollen; auch die Multimedia-Geschäfte der Ladenkette FNAC wollen im Herbst Geräte im Stil eines E-Books in den Verkauf bringen. Diese haben Form und Masse eines schmalen Buchs, statt mit einem Mausklick trifft man seine Wahl mit einem Stift auf dem druckempfindlichen Bildschirm. Gespeichert werden können Inhalte von einem Gigabyte, dies soll für 200 Zeitungsausgaben und 30 E-Bücher reichen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.08.2008)

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