Der Kärntner Großbauer klettert an die Spitze der freiheitlichen Partei in Kärnten. Ein Porträt des Hardliners.
30.12.2016 um 21:23
Kurt Scheuch, fristete lange Jahre im Schatten seines Bruders Uwe. Erst im August 2012 gelang ihm der Durchbruch: Er kletterte an die Spitze der Kärntner Freiheitlichen, übernahm von Uwe die Positionen als FPK-Chef und Vize-Landeshauptmann. Doch der Erfolg währte nur kurz - am 4. März 2013 kündigte er nach dem Wahl-Debakel der FPK seinen Rücktritt an.Ein Porträt.
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Der Großbauer und Kiesunternehmer aus Mühldorf im Oberkärntner Bezirk Spittal an der Drau war wie sein jüngerer Bruder Uwe schon lange in der FPÖ, im BZÖ und dann in der FPK aktiv. Beide galten als eiserne Getreue des mittlerweile verstorbenen Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider.
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Kurt ist österreichweit bekanntgeworden, als er beim Treffen der Haider-Getreuen in Knittelfeld ein von Haider und der damaligen Parteichefin und Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer ausgehandeltes Papier auf offener Bühne zerriss. Scheuch wurde damals von Medien mit der Bezeichnung "Reißwolf von Knittelfeld" bedacht.
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Nach einigen Jahren in der Kärntner Landwirtschaftskammer zog Kurt Scheuch im April 1999 in den Bundesrat ein, wechselte aber bald in den Nationalrat, wo er Sprecher der Kärntner FPÖ-Mandatare war. Daneben fungierte er als Landesgeschäftsführer der Kärntner FPÖ.
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Nach dem schlechten Abschneiden der Partei bei der Nationalratswahl 2002 legte Scheuch diese Funktion zurück. So manche prophezeiten sein baldiges Karriere-Ende, zumal er im Nationalrat seinem Bruder Platz hatte machen müssen. Doch schon im April 2003 zog er in den Kärntner Landtag ein. Nach dem Erfolg bei der Landtagswahl Jahr 2004 wurde er im Alter von nur 36 Jahren Dritter Landtagspräsident. 2005 wurde er Klubobmann.
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Bei dem Landwirt und Politiker, der als Markenzeichen oft ein Halstuch trägt, liegt die Politik in der Familie. Sein Großvater Robert Scheuch war einer der Begründer der Freiheitlichen.
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In die Landesregierung gewechselt, tauschte Scheuch das Halstuch durch eine Krawatte aus und hielt sich bis in den Wahlkampf mit öffentlichen verbalen Ausritten zurück. Dafür sorgte er mit einem skurrilen youtube-Video für Aufsehen und Kopfschütteln. Mit Schlange, Spinne und Skorpion posierte er in seinem Büro in der Landesregierung und zeigte eine Tätowierung auf dem nackten Rücken.
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Auch bei der Jagd auf ein Phantom-Krokodil in der Drau, das weder gefunden wurde, dessen Existenz nie bewiesen wurde, trat Scheuch in den Vordergrund. Vor allem, als er beim Villacher Faschingsumzug in einem Kroko-Kostüm auftrat.
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Im Augus 2012 wurde Uwe der Druck zu groß. Im Zuge des "Part of the Game"-Prozesses hätte es eine regelrechte "mediale Hetze gegen meine Person" gegeben. Kurt sprang ein, übernahm die Ämter - und gab sie ein halbes Jahr später, am Tag nach der Landtagswahl, wieder ab. Kurt Scheuch verheiratet und Vater von drei Kindern.
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Der ''Reißwolf'' tritt ab
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