Akademikerball: Schlagabtausch zwischen FP und Polizei

Gerhard Pürstl
Gerhard PürstlRoland Schlager
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Die FPÖ spricht von einem Versagen der Polizei beim Schutz des Balls, die Polizei von "mangelndem Sachverstand" bei ihren Kritikern.

Der am Freitag erstmals abgehaltene "Akademikerball" hat auch am Tag danach noch einmal für einen veritablen Schlagabtausch zwischen der FPÖ und der Wiener Polizei geführt. Mehrere FP-Politiker kritisierten in Aussendungen das "Versagen" der Polizeiführung, weil einzelne Ballbesucher von Demonstranten verletzt worden waren. Polizeipräsident Gerhard Pürstl attestierte den Kritikern mangelnden Sachverstand.

Der FP-Abgeordnete Werner Herbert sowie Generalsekretär Harald Vilimsky warfen der Polizei vor, Warnungen über gewaltbereite Demonstranten im Vorfeld des "Akademikerballes" der Wiener FPÖ ignoriert zu haben. Die Strategie der Polizei sei blauäugig gewesen und daher "voll in die Hose gegangen", meinte Vilimsky.

"Ball nur dank Polizei durchführbar"

Für Pürstl ist die Kritik unverständlich. Wer bei einem Polizeieinsatz dieser Größenordnung wegen vier leichtverletzten Personen von einem "Versagen der Wiener Polizeiführung" spreche, dem fehle jeder Sachverstand auf dem Gebiet polizeilicher Strategien. Pürstl erinnerte die FPÖ außerdem daran, dass die Ballveranstaltung (früher "WKR-Ball") seit Jahren schwere Proteste auslöse und überhaupt nur dank der Einsätze der Wiener Polizei stattfinden könne.

Der Akademikerball ist die Nachfolgeveranstaltung des vom Dachverband der deutschnationalen Studentenverbindungen veranstalteten WKR-Balles. Aufgrund der heftigen Gegendemonstrationen hatte die Betreibergesellschaft der Hofburg den WKR-Ball heuer nicht mehr zuzulassen. Stattdessen sprang die FPÖ Wien ein und richtete erstmals den "Akademikerball" aus. Bei Gegendemonstrationen kam es auch heuer zu Angriffen auf Ballbesucher und Exekutive - u.a. wurde der EU-Abgeordnete Andreas Mölzer von einem Farbbeutel getroffen.

(APA)

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