Die ÖVP schlug sich in der „ZiB1“ gut, die Opposition erzielte insgesamt wenig Aufmerksamkeit.
Wien/Aich. Die politische Berichterstattung ging im Juni im Hochwasser unter. Die Katastrophe dominierte auch die Berichterstattung in der Zeit im Bild. Die Präsenz der Parteien in den Sendungen verschob sich insgesamt aber auch deutlich, wie die Auswertung der „Zeit-im-Bild“-Sendungen zeigt, die die Beobachter von Media Affairs für die „Presse“ vornehmen.
So widmete die „Zeit im Bild 2“ im Juni 51 Prozent ihrer Berichterstattung SPÖ-Vertretern. Im Mai waren es noch zehn Prozent gewesen. Diese Verschiebung habe vor allem damit zu tun, dass Verteidigungsminister Gerald Klug zweimal im Studio zu Gast war, erklärt Walter Schwaiger, Geschäftsführer von Media Affairs. Einmal ging es dabei um die Heeresreform und einmal um den Golan-Abzug. Apropos: Das Thema Golan sorgte laut Schwaiger dafür, dass der ÖVP-Vorstoß zum Lehrerdienstrecht im Juni medial „abgewürgt wurde“.
Erfolgreicher schlug sich die ÖVP dafür in der „ZiB1“, in der sie im Juni die meiste Präsenz aller Parteien fand. Während die vier Oppositionsparteien in der „ZiB1“ insgesamt noch ein sichtbares Stück vom Kuchen abbekamen, waren sie in der „ZiB2“ so gut wie nicht präsent. „Die Topthemen wurden praktisch ausschließlich von den Großparteien dominiert“, sagt Schwaiger.
Friedliche Koalition im Juni
Er verweist im Gespräch mit der „Presse“ zudem darauf, dass Rot und Schwarz sich zumindest im Juni gegenseitig noch sehr friedlich begegneten. Sie lieferten damit der Opposition wenig Angriffsfläche, was wiederum den kleinen Parteien medial schadete. Wenn es aber zu Querelen in der Regierung kam, dann kritisierte häufiger die ÖVP die SPÖ als umgekehrt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.07.2013)