Heer startet Testphase für Wehrpflicht neu

Maria-Theresien-Kaserne
Maria-Theresien-Kaserne(C) APA
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Die Garde in Wien bildet die Grundwehrdiener im Bereich Katastrophenschutz aus. Zusätzlich müssen sie noch aus fünf weiteren Modulen wählen.

Wien/Ib. Im Juni wurde die Reform des Grundwehrdienstes präsentiert, jetzt sollen die ersten Grundwehrdiener die sogenannte Wehrpflicht neu ausprobieren: Mit dem Einrückungstermin im September startet das Bundesheer eine erste Testphase in einigen Standorten.

In der Maria-Theresien-Kaserne in Wien bildet die Garde beispielsweise die Rekruten im Bereich Katastrophenschutz aus. Die jungen Männer müssen dafür verpflichtend einen 35-Stunden-Spezialkurs absolvieren, wie das Ö1-„Mittagsjournal“ berichtet. Dort sollen sie lernen, wie man einen Sandsackdamm baut, schnell und kräftesparend Sandsäcke füllt oder schwere Lasten sicher trägt.

Zusätzlich müssen die Grundwehrdiener noch aus fünf weiteren Modulen wählen: Angeboten werden Schießen, Erste Hilfe, Sprachkurse, Führungsausbildung und Sport wie Klettern, Skitouren, Langlaufen oder Ballspiele. Bis Ende Februar läuft der erste Testbetrieb bei der Garde. 80.000 Euro sind dafür vorgesehen. Das Verteidigungsministerium will danach evaluieren, wie die Pilotprojekte in die Praxis umgesetzt wurden.

Vier Module zur Auswahl

Sobald die Reform der Wehrpflicht in ganz Österreich umgesetzt wird, sollen alle Rekruten jedenfalls nach einer militärischen Grundausbildung unter vier Basis-Modulen wählen: „Schutz und Hilfe“ (mit Schwerpunkt Inlandsaufgaben wie Katastrophenhilfe), „Cyber Sicherheit“, „Militärisches Berufspraktikum“ (Köche, Fahrer oder Handwerker sollen hier Zusatzausbildungen erhalten) sowie die „Militärische Spezialisierung“, für die sich jene Rekruten melden können, die länger beim Militär bleiben wollen.

Andere Maßnahmen, wie WLAN in allen Kasernen sowie mehr Sport sollen noch in diesem Jahr flächendeckend eingeführt werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.09.2013)

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