Abberufener Uni-Rat Pendl klagt Medizin-Uni

APA
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Medienprozess nach der Rede von Uni-Rat Gerhard Pendl am Grab des NS-Luftwaffenoffiziers Walter Nowotny.

Wien(m.s.). „Seine die Zeit des Nationalsozialismus glorifizierende Einstellung war allgemein bekannt.“ Mit dieser Aussage ist Gerhard Pendl gemeint. Der mittlerweile abberufene Uni-Rat der Medizin-Uni Wien musste sich dies sagen lassen, nachdem er eine umstrittene Rede am Grab des NS-Luftwaffenoffiziers Walter Nowotny gehalten hatte (12. 11. 2006). Verfasser der Kritik an Pendl: die Medizin-Uni Wien. Pendl sieht den Tatbestand der üblen Nachrede erfüllt. Er begehrt die Veröffentlichung des Urteils in einem von ihm angestrengten Medienprozess und eine Entschädigung.

Als Zeuge sagte am Dienstag der Rektor der Medizin-Uni Wien, Wolfgang Schütz, im Wiener Straflandesgericht aus. „Ich vertrete diesen Satz, der hier steht“, sagte Schütz auf Fragen nach der inkriminierten Passage. Er verwies auch darauf, dass Pendl für die rechtsgerichtete Publikation „Aula“ geschrieben habe – und dass er Burschenschafter gewesen sei.

Dies bestätigte auch der zweite Zeuge, der frühere Leiter des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes, Wolfgang Neugebauer. Schließlich wurde der Prozess auf 11. März vertagt. Pendl will auch seine Abberufung als Uni-Rat nicht hinnehmen: Er ficht diese vor Verfassungs- und Verwaltungsgerichtshof an.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.01.2008)

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