Proteste gegen "Burschenschafter Ball" in Hofburg

APA (Archiv/Pfarrhofer)
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Die ÖH der Uni Wien und die Grünen protestieren gegen den "Burschenschafter Ball" in der Hofburg. Die Hochschülerschaft forderte Bundespräsident Fischer auf, gegen die Veranstaltung am 25. Jänner "Stellung zu beziehen" und erinnerte daran, dass dem Wiener Korporationsring (WKR), der den Ball ausrichtet, auch vom DÖW als rechtsextrem eingestufte Burschenschaften wie die Olympia angehören.

Im Büro Fischers wird jedoch betont, dass man keinen Einfluss auf Veranstaltungen in der Hofburg habe. Der WKR-Ballausschuss prüft eine Klage gegen die ÖH.

Der WKR, ein Dachverband nationaler Burschenschaften, veranstaltet am Freitag den 55. "Wiener Korporationsball". "Der antifaschistische Grundkonsens der 2. Republik und demokratiepolitisches Engagement an sich verlangen unserer Meinung nach ein unbedingtes Auftreten gegen die Geisteshaltungen, die in den im WKR versammelten Burschenschaften reüssieren und auf gesellschaftlichen Einfluss drängen", heißt es einem offenen Brief der ÖH an Fischer.

Auch der Grüne Justizsprecher Steinhauser ist "empört" über den Event. Er verwies darauf, dass der WKR voriges Jahr den früheren FP-Bundesrat John Gudenus als Ehrengast hofiert habe. Gudenus stand 2006 wegen NS-Wiederbetätigung vor Gericht.

Der WKR-Ballausschuss weist die "ungeheuerlichen und inhaltlich falschen Unterstellungen" der ÖH als "kreditschädigend" zurück. Die Aktivitäten des Ballausschusses seien "parteipolitisch ungebunden" und stünden keiner politischen Bewegung nahe. Die Gäste des Balles seien allen drei traditionellen politischen Lagern zuzuordnen. Die Vorwürfe der ÖH seien den Rechtsanwälten zur weiteren Beurteilung übergeben worden. Der Ball findet seit 1987 in der Hofburg statt.

(APA)

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