Homo-Adoption als "Abartigkeit": Neos-Mandatar tritt nicht mehr an

THEMENBILD-PAKET NATIONALRATSABGEORDNETE: CHRISTOPH VAVRIK (NEOS)
THEMENBILD-PAKET NATIONALRATSABGEORDNETE: CHRISTOPH VAVRIK (NEOS)(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Christoph Vavrik verglich die Homosexuellen-Adoption mit der Sklaverei. Die Neos sprechen von einer "massiven verbalen Entgleisung".

Der Neos-Abgeordnete Christoph Vavrik hat am Montag intern bekannt gegeben, bei der kommenden Nationalratswahl nicht mehr anzutreten. Er hatte am Wochenende auf Facebook einen Artikel über eine Adoption durch ein homosexuelles Paar gepostet. Dazu schrieb er: „Künftige Zivilisationen werden auf solche gesellschaftlichen Abartigkeiten mit demselben Unverständnis blicken wie wir auf die Sklaverei.“

Die Grünen forderten seinen Rücktritt, Vavrik löschte den Post und entschuldigte sich: "In der Eile und in der Verknappung auf einen Satz (ich saß mit Freunden im Lokal) habe ich sowohl die falsche Wortwahl als auch einen falschen historischen Bezug gewählt", schrieb er. "Ich wollte feststellen, dass der heute relativ breite gesellschaftliche Konsens für die Fremdadoption durch gleichgeschlechtliche Paare eines Tages sehr wohl wieder in Frage gestellt werden könnte."

Neos distanzieren sich

"Wir halten das für eine massive verbale Entgleisung, von der wir uns distanzieren und die wir auch sehr bedauern. Das hat nichts mit dem zu tun, wofür unsere Bürgerinnenbewegung steht", sagte Neos-Generalsekretär Donig am Montag. Vavriks Entschuldigung akzeptiere man. "Es wird in den nächsten Tagen noch eine Aussprache geben, und Vavrik hat von sich aus angekündigt, dass er für die nächste Legislaturperiode nicht mehr kandidieren wird. Er wird keine weitere Periode anstreben." Vavrik landete bei der Nationalratswahl 2013 über ein steirisches Mandat im Parlament und ist im Neos-Klub als Bereichssprecher für Außenpolitik, Innere Angelegenheiten und die Volksanwaltschaft zuständig.

Donig betonte, dass für Neos der Kampf für "gleiche Rechte" immer ein "zentraler Teil unserer Bürgerinnenbewegung war und weiterhin ist. Das umfasst selbstverständlich auch das Recht auf Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare."

(ib/APA)

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