Wiesenthal-Institut für Holocaust-Studien wird eröffnet

Bela Rasky
Bela Rasky(c) Stanislav Jenis
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Mit den neuen, größeren Räumlichkeiten will Geschäftsführer Bela Rasky auch den Tätigkeitsbereich ausweiten.

In Wien wird am Samstag das neue "Wiener Wiesenthal-Institut für Holocaust-Studien" eröffnet. Zuvor in zwei Wohnungen untergebracht, stehen dem Institut nun größere Räumlichkeiten in einem Haus in der Wiener Innenstadt zur Verfügung, berichtet das Ö1-"Morgenjournal" am Freitag. Geschäftsführer Bela Rasky sagte, das Institut wolle nun über den wissenschaftlichen Bereich hinaus wirken: "Es ist auch Wiesenthals zentrales Anliegen gewesen, auch über dieses Akademische hinauszugehen und zu sagen wir vermitteln etwas anderen und das ist eine große Aufgabe, die uns bevorsteht."

Simon Wiesenthal wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als "Nazi-Jäger" bekannt und zog sich mit seiner unermüdlichen Aufklärungsarbeit den Unmut zahlreicher österreichischer Politiker zu, auch des legendären SPÖ-Bundeskanzlers Bruno Kreisky. Vor seinem Tod im Jahr 2005 entwickelte der KZ-Überlebende auch die Idee eines Instituts für die Erforschung des Holocaust, des am heutigen Freitag international gedacht wird.

Das Wiesenthal-Institut wurde im Jahr 2008 gegründet und beherbergt den Großteil der Dokumente Wiesenthals, shoahrelevante Teile des Archivs der Israelitischen Kultusgemeinde und etwa 11.000 Bände zum Thema. Im September 2014 wurde der Grundstein für das neue Gebäude am Rabensteig 3 in der Nähe des Schwedenplatzes gelegt. Die Kosten für Räumlichkeiten und Infrastruktur teilen sich Bund und Stadt Wien. Auf 1.350 Quadratmetern sollen künftig Wissenschafter arbeiten.

(APA)

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