Nicht die Erwähnung der Kärntner Slowenen in der Landesverfassung, sondern der politische Streit darüber führe zu neuen Spannungen, sagt Superintendent Sauer.
Der evangelisch-lutherische Superintendent für Kärnten, Manfred Sauer, kritisiert die Debatte über die Erwähnung der slowenischen Volksgruppe in der Landesverfassung. Die Äußerungen von ÖVP-Obmann Christian Benger dazu seien "schockierend", sagte er am Donnerstag. Nicht die Erwähnung der Kärntner Slowenen, sondern der politische Streit führe zu neuen Spannungen, meinte Sauer.
"Ich verstehe überhaupt nicht, warum diese sehr feine und treffende Formulierung zurückgenommen werden soll", so Sauer zum plötzlich umstrittenen Passus in der neuen Kärntner Verfassung. Die Meinungsänderung in der Volkspartei könne er "eigentlich nicht verstehen, es gibt lediglich Vermutungen."
Besonders groß ist Unverständnis bei Sauer, weil sich das Klima gegenüber der Volksgruppe in den vergangenen Jahren - seit dem Ortstafelkompromiss - spürbar beruhigt habe. Es gebe ein Miteinander, das dazu führe, sich auf die Zukunft zu konzentrieren. Warum man das Thema nun wieder befeuere und Misstrauen schüre, sei daher unverständlich.
(APA)