Parteifarbe wechsle dich: Wie die ÖVP Abgeordnete "sammelt"
Erst Marcus Franz, dann Kathrin Nachbaur, jetzt Christoph Vavrik: Klubchef Reinhold Lopatka holt sich einen weiteren Abgeordneten.
30.03.2017 um 13:10
Die ÖVP, ein Auffanglager für Stronach-Flüchtlinge? Diese Frage stellte die "Presse" im August 2015, damals waren mehrere Mitglieder des Team Stronach zur Volkspartei übergelaufen. Nun folgt ein weiterer, der bei der ÖVP den Neuanfang sucht: der umstrittene Neos-Mann Christoph Vavrik. Er kehre mit dem Schritt "in seine politische Heimat zurück", richtete er aus. Ein Überblick über die Überläufer zur schwarzen Partei.
(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
Am 3. Juni 2015 geben die Abgeordneten Georg Vetter und Marcus Franz ihren Übertritt in den Parlamentsklub der ÖVP bekannt. Der Klub des Teams Stronach schrumpfte damit auf neun Abgeordnete.
(c) APA/HANS KLAUS TECHT (HANS KLAUS TECHT)
Ein Manöver von Klubchef Reinhold Lopatka, das nicht ganz nach dessen Vorstellungen lief: Nach umstrittenen Äußerungen des Mediziners Franz gegen die deutsche Kanzlerin Angela Merkel ("Frau Merkel will als die metaphorische 'Mutti' des Staates das negative Faktum der nicht vorhandenen oder zu wenigen eigenen Kinder mit der Einbringung vieler, vieler junger Migranten wieder gut machen") musste er die ÖVP am 1. März 2016 wieder verlassen und wurde "wilder Abgeordneter".
(c) Die Presse (Clemens Fabry)
Am 1. August 2015 erreichen die Turbulenzen im Team Stronach ihren Höhepunkt: Nachdem Parteigründer und Milliardär Frank Stronach zuvor seine Partei arg umgebaut hat, ist es nun seine ehemalige "rechte Hand", die sich zu einer Veränderung entschließt: Klubchefin Kathrin Nachbaur geht mit ihrer Schwangerschaft an die Öffentlichkeit und richtet am selben Tag ein Schreiben an den Vorstand, dass sie die Partei verlässt.
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Am gleiche Tag ein zweiter Wechsel: Auch Rouven Ertlschweiger (rechts im Bild) sagt sich vom Team Stronach los und läuft zur Volkspartei über. Damit besteht der Klub des Austrokanadiers nur mehr aus sieben Abgeordneten. Offiziell bleiben Nachbaur und Ertlschweiger zwar parteifrei, sie verhelfen dem schwarzen Nationalratsklub aber dennoch zu einem Wachstum auf 51 Mitglieder - nur einen weniger als die Nationalratsfraktion des Koalitionspartners SPÖ.
(c) APA/HANS PUNZ (HANS PUNZ)
Nach einem kurzen Abrutschen auf 50 Abgeordnete - wegen des Ausschlusses von Franz - zählt der ÖVP-Klub mit der Neuaufnahme von Vavrik nun wieder 51 Mandatare. Allerdings ist auch er, ähnlich wie Franz seinerzeit, kein unbeschriebenes Blatt. So fiel er zuletzt negativ au, weil er einen Artikel über eine Adoption durch ein Homosexuellen-Paar auf Facebook mit den Worten kommentierte: "Künftige Zivilisationen werden auf solche gesellschaftlichen Abartigkeiten mit demselben Unverständnis blicken wie wir auf die Sklaverei."
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