Die Vorsitzende der Jungen Grünen, Flora Petrik, will bei einem Treffen mit Parteichefin Glawischnig heute Abend einen Kompromiss erzielen. Sollte es zu keiner Einigung kommen, strebt man eine "geordnete Scheidung" an.
Im Streit zwischen den Jungen Grünen und der Bundespartei ist die Jugendorganisation nun um Beschwichtigung bemüht: Ihre Vorsitzende, Flora Petrik, nahm am Donnerstag die Rücktrittsforderung gegen Parteichefin Eva Glawischnig zurück. Sie habe zu harsch formuliert, sagte Petrik in einer Pressekonferenz. Für den Abend ist ein Treffen mit Glawischnig geplant, bei dem ein Kompromiss gefunden werden soll.
An der Unterstützung der Grünen Studierenden, dem Auslöser des Konflikts, hält Petrik aber fest. Sie verweist darauf, dass diese am Mittwoch angekündigt haben, bei der ÖH-Wahl nur dort kandidieren zu wollen, wo die grün-alternativen Studierenden (Gras) bisher nicht angetreten sind. Petrik hofft nun, dass die Bundespartei "auch einen Schritt" auf sie zugehen werde.
Junge Grüne schlagen Vermittlergruppe vor
"Wir würden es gern nochmal mit der Bundespartei versuchen", betonte Petrik. Sie schlägt eine Vermittlergruppe vor, die Vorschläge für die Öffnung der Partei erarbeiten soll. Dieser Gruppe sollen Ska Keller, die grüne Fraktionsvorsitzende im Europarlament, und der Nationalratsabgeordnete Albert Steinhauser leiten. Sollte es am Abend allerdings keine Einigung geben, strebt man eine "geordnete Scheidung" an, sagte die Vorsitzende der Jungen Grünen. Die Jugendorganisation würde dann intern diskutieren, in welcher Form sie weiter macht.
Auch wenn die Jungen Grünen Glawischnig nicht mehr zum Rücktritt auffordern: Kritik gibt es weiter. So habe es in den vergangenen sieben Jahren keinen einzigen regulären Gesprächstermin mit der Bundessprecherin gegeben. Vom Europaabgeordneten Michel Reimon erwartet sich die Jugendorganisation eine Entschuldigung. Er hatte die Jungen Grünen auf Facebook heftig angegriffen.
(kron/maf)