Analyse. Bei den Eurofightern könnten Gegengeschäfte einen Vorwand für Bestechungszahlungen geliefert haben.
Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat am Montag ein Ende für Gegengeschäftsvereinbarungen bei Beschaffungen des Bundesheeres angekündigt. Diese seien ein „Einfallstor für Korruption und Bestechung“. Bei laufenden Beschaffungsvorgängen gebe es auch Firmen, die Angebote ohne Gegengeschäft gemacht hätten, fügte der Minister wohlwollend an.
Die Trauer bei den Rüstungsfirmen über das Ende der Gegengeschäftspraxis wird sich aber wohl in Grenzen halten. Denn natürlich waren nicht sie es, die der Republik Gegengeschäfte aufs Auge gedrückt hätten, sondern genau umgekehrt: Die Regierung hat bei jedem Ankauf von Rüstungsgütern heftig um Gegengeschäfte gekämpft. Je mehr, desto besser, lautete die Devise. Schließlich sollten heimische Firmen, wenn sie schon selbst nicht die geforderten Panzer oder Flugzeuge liefern konnten, doch indirekt von der Anschaffung profitieren.