Eine Besuchergruppe sang plötzlich ein Lied auf Slowenisch. Mehrere Abgeordnete ärgerte die Aktion "von vorgestern", andere orteten eine "unerträgliche Provokation".
Eine Gruppe junger Leute hat am Donnerstag im Kärntner Landtag während der Debatten zur Verfassungsreform auf der Zuschauertribüne ein Lied auf Slowenisch gesungen. Das Ansinnen der Volksgruppe, Slowenisch als zweite Landessprache zu verankern, war juristisch und politisch nicht möglich. Bei den Abgeordneten sorgte der Protest für deutlichen Unmut.
Die Klubobfrau der Grünen, Barbara Lesjak, meinte daraufhin, die Beschlussfassung könnte durch "solche Aktionen" in Gefahr geraten. "Ich verurteile diese Verletzung der Spielregeln", sagte Lesjak. "Ich fühle mich auch provoziert. Ich weiß nicht, ob Ihnen die Konsequenzen bewusst sind", meinte sie in Richtung der Zuschauertribüne.
ÖVP-Abgeordneter Markus Malle, der erste Redner nach dem Protest, hatte den Gesangsbeitrag zunächst gelassen genommen: "Wo man singt, da lass dich nieder, denn böse Menschen singen keine Lieder." Sein Klubchef Ferdinand Hueter ärgerte sich dann jedoch: "Solche Aktionen sind von vorgestern" und verschlechterten das Verhältnis der Volksgruppen.
Auch FPÖ-Klubobmann Christian Leyroutz verurteilte die "unerträgliche Provokation". Schließlich wies noch SPÖ-Abgeordneter Andreas Scherwitzl "die Verletzung der Spielregeln" zurück.
(APA)