Drei Frauen für Sebastian Kurz

Barbara Eibinger-Miedl
Barbara Eibinger-MiedlAPA/STVP/FISCHER
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Der ÖVP-Chef nominiert vier Stellvertreter: Darunter sind Casinos-Austria-Vorstand Bettina Glatz-Kremsner und Barbara Eibinger-Miedl, Landesrätin in der Steiermark.

Am Sonntagabend stellt die ÖVP die Weichen für den Bundesparteitag am 1. Juli in Linz. Wie bereits bekannt wurde, soll der neue ÖVP-Chef Sebastian Kurz auch vier neue Stellvertreter für den Parteiobmann nominieren: Neben Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (50) Casinos-Vorständin Bettina Glatz-Kremsner (54). Dazu kommen laut ÖVP noch die Bregenzer Stadträtin Veronika Marte (35) sowie die steirische Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl (37).

Beim letzten Parteitag war Kurz selbst zu einem der vier Obmann-Stellvertreter Reinhold Mitterlehners gewählt worden. Nach Mitterlehners Rücktritt wird nun auch die Riege der Vizeobleute ausgetauscht - bisher waren das neben Kurz Klubchef Reinhold Lopatka, die neue Generalsekretärin Elisabeth Köstinger sowie die mittlerweile zur niederösterreichischen Landeshauptfrau aufgestiegene Johanna Mikl-Leitner.

Glatz-Kremsner übt neben ihrem Job bei den Casinos auch Aufsichtsratsmandate bei niederösterreichischen Landesunternehmen aus und leitete bei der Landtagswahl 2013 das Personenkomitee für Landeshauptmann Erwin Pröll ("Initiative Niederösterreich"). Sie ist verheiratet und hat ein Kind.

Änderung der Parteistatuten am Programm

Eibinger-Miedl wurde im April Nachfolgerin des zurückgetretenen steirischen Wirtschaftslandesrates Christian Buchmann. Sie ist verheiratet und hat eine sieben Monate alte Tochter.

Veronika Marte ist Sonderschulpädagogin und Stadträtin für Familie und Jugend in Bregenz. Sie wollte schon 2013 über den Wahlkreis Vorarlberg Nord in den Nationalrat einziehen, unterlag in einer Kampfabstimmung um den ersten Listenplatz aber dem Bauernbündler Norbert Sieber. Die Alleinerziehende ist Mutter eines dreijährigen Sohnes.

Ebenfalls auf den Weg in Richtung Parteitag gebracht werden laut ÖVP am Sonntagabend die von Kurz gewünschten Änderungen der Parteistatuten. So wird Kurz ermöglicht, die Bundesliste der ÖVP ohne Zustimmung des Parteivorstands zu besetzen. Außerdem erhält der Parteichef ein Vetorecht gegen die Kandidatenlisten der Landesparteien für die Nationalratswahl. Generalsekretäre und Geschäftsführer der Partei kann Kurz im Alleingang bestellen und er soll "freie Hand" für Regierungsverhandlungen und -team erhalten.

Kurz hatte die Statutenänderungen als Bedingungen für seinen Wechsel an die Parteispitze genannt. Einige dieser Bedingungen waren allerdings schon vorher möglich: Das Reißverschlusssystem gibt es seit 2015 für Bundes- und Landeslisten, auch ein internes Vorzugsstimmenmodell ist mit dem aktuellen Statut schon (http://go.apa.at/6TVtFZax) möglich. Hier muss der Vorstand gemäß Statut allerdings die entsprechenden "Richtlinien" beschließen.

(APA/red.)

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