Ergebnis der Nationalratswahl erst am 19. Oktober?

Symbolbild: Wahlkarten-Kuvert
Symbolbild: Wahlkarten-KuvertAPA/GEORG HOCHMUTH
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Neuerungen bei den Wahlkarten könnten dazu führen, dass der Sieger der Wahl vom 15. Oktober erst Tage später feststeht, sagt Christoph Hofinger vom Sora-Institut

Erst am vierten Tag nach dem Urnengang am 15. Oktober könnte das Ergebnis der vorgezogenen Nationalratswahl feststehen, sagt Christoph Hofinger vom Sora-Institut am Montag im Ö1-„Mittagsjournal“. Grund sind Neuerungen bei der Abgabe und der Auszählung von Wahlkarten.

Denn: Bisher durften fertig ausgefüllte und verschlossene Wahlkarten nicht in einem fremden Wahlkreis in einem Wahllokal abgegeben werden, sondern mussten per Post verschickt werden. Die kommende Wahl ändert diesen Usus: Ausgefüllte und verschlossene Wahlkarten dürfen im Herbst damit sehr wohl in fremden Wahllokalen abgegeben werden. Auch ist es möglich, dass man sie einer anderen Person zur Abgabe mitgibt. Ausgezählt werden diese Wahlkarten am Donnerstag nach der Wahl, also am 19. Oktober. Und das, so Hofinger, „wird dazu führen, dass wir im Falle eines sehr knappen Ergebnisses bis Donnerstag nach der Wahl nicht genau wissen, wer der Sieger ist oder welche Koalitionsvarianten sich ausgehen“.

"Demokratie übersteht es, optimal ist es nicht"

Schon am Montag, also am 18. Oktober, werden die Briefwahlstimmen ausgezählt, die per Post aufgegeben oder, die im eigenen Regionalwahlkreis abgegeben worden sind. Ihre Zahl dürfte, so Hofinger, kleiner werden, die der am Donnerstag auszuzählenden Wahlkarten hingegen anwachsen.

Ein Prozedere, das, so Hofinger, wohl zu Unverständnis in der Bevölkerung führen dürfte. Denn: „Es ist auch in Zeiten zunehmender Verschwörungstheorien für das Publikum etwas verwirrend, dass es eine Sonntagszählung mit Hochrechnung gibt, dass dann Montag bis Dienstag noch einmal gezählt wird und dass am Donnerstag noch etwas dazukommt.“ Zwar werde es „unsere Demokratie überstehen, trotzdem ist es nicht ganz optimal“, forderte er Nachschärfungen durch den Gesetzgeber.

>>> Bericht im Ö1-„Mittagsjournal“

(Red.)

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