SPÖ: Rendi-Wagner kandidiert auf Platz zwei hinter Kern

Pamela Rendi-Wagner
Pamela Rendi-WagnerAPA
  • Drucken

Parteichef Christian Kern hat die Frauenministerin der Frauenchefin Gabriele Heinisch-Hosek vorgezogen. Platz drei geht an den Spitzengewerkschafter Wolfgang Katzian, Platz vier an Doris Bures.

Fertiggestellt wird die Bundesliste der SPÖ für die Nationalratswahl zwar erst heute, Donnerstag. Aber die Version vom späten Mittwochnachmittag kam der Endfassung schon recht nahe. Einen Überraschungskandidaten hat sie nicht zu bieten. Dafür eine Überraschung. Auf Platz zwei hinter Kanzler Christian Kern kandidiert nämlich nicht die Chefin der SPÖ-Frauen, Gabriele Heinisch-Hosek, sondern Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner. Also jemand, der in der Partei so gut wie gar nicht verankert ist.

In diesem Fall hat sich der Kanzler offenbar durchgesetzt. Er wollte möglichst viele Newcomer auf den besten Plätzen, um den recht bunten Kanidatenlisten der ÖVP etwas entgegenzusetzen (wobei es hier in einigen Landesparteien Streit gibt). Bei der Wahl 2013 hat Heinisch-Hosek noch auf Platz zwei hinter Werner Faymann kandidiert, damals allerdings noch als Ministerin.

Der dritte Platz geht erneut an den Chef der roten Gewerkschafter, Wolfgang Katzian. Was durchaus den Usancen in der SPÖ entspricht. Dahinter folgt Nationalratspräsidentin Doris Bures. Unter den ersten zehn sind außerdem Kanzleramtsminister Thomas Drozda, Staatssekretärin Muna Duzdar, Klubobmann Andreas Schieder und Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler. Auch Heinisch-Hosek dürfte darunter sein.

Der Wien-Schwerpunkt auf der Bundesliste ist nicht zu übersehen. Von den Genannten kommt nur Heinisch-Hosek, eine Niederösterreicherin, nicht aus der Bundeshauptstadt. Die meisten sind über die Wiener Landesliste sogar doppelt abgesichert. Dort lautet die Reihung: Kern vor Bures und Schieder. Duzdar, Katzian, Rendi-Wagner und Drozda liegen auf den Plätzen sechs bis neun. In Wien machte die SPÖ vor vier Jahren zehn Mandate. Bures ist zudem Spitzenkandidatin im Regionalwahlkreis Wien Süd-West, wo die SPÖ ein Mandat hat.

Georg Niedermühlbichler dagegen, auf Platz 15 in Wien, muss auf ein Bundeslistenmandat hoffen. Sieben bekam die SPÖ vor vier Jahren, der Bundesgeschäftsführer liegt auf Platz acht. Aber dadurch, dass die Kandidaten vor ihm doppelt abgesichert sind, sollte sich der Parlamentseinzug für ihn ausgehen. Einen aussichtsreichen Listenplatz hat angeblich auch die Bürgermeisterin von Altmünster, die 29-jährige Elisabeth Feichtinger.

Herr und Cap müssen kämpfen

Katharina Kucharowits, die Vorsitzende der Jungen Generation, und SJ-Chefin Julia Herr sind unter den ersten 20, werden aber um ein Mandat kämpfen müssen. Das gilt auch für Ex-Klubobmann Josef Cap. Der Bundesparteirat muss der Liste am Donnerstag noch seinen Sanktus geben. Die Landeslisten sind schon länger fertig. Bildungsministerin Sonja Hammerschmid wird demnach Spitzenkandidatin in Niederösterreich. Hans Peter Doskozil steht im Burgenland auf Platz eins, Jörg Leichtfried in der Steiermark. Die Landeslisten in Kärnten, Salzburg und Tirol werden von den Nationalratsabgeordneten Philip Kucher, Walter Bacher und Gisela Wurm angeführt. In Vorarlberg ist Landesgeschäftsführer Reinhold Einwaller Spitzenkandidat.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.08.2017)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.