Kern: "Bereiten uns auf Opposition vor"

SONDIERUNGSGESPRAeCH OeVP - SPOe: KERN / KURZ
SONDIERUNGSGESPRAeCH OeVP - SPOe: KERN / KURZNEUE VOLKSPARTEI/JAKOB GLASER
  • Drucken

Es war mit 45 Minuten das kürzeste aller Gespräche mit den Parteichefs. Und offenbar auch nicht das fruchtbarste. Nach dem Treffen zwischen Kurz und Kern scheint Schwarz-Blau wahrscheinlicher.

45 Minuten dauerte das mit Spannung erwartete Gespräch zwischen ÖVP-Chef Sebastian Kurz und (Noch-)Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) Sonntagabend im ÖVP-Klub. Wie beide übereinstimmend danach in getrennten Statements vor den Journalisten erklärten, seien die Ereignisse im Wahlkampf besprochen worden. Für beide sei die Sache nun "erledigt". Auch was eine allfällige Zusammenarbeit in einer Regierung betrifft, waren sich beide einig. Bundeskanzler Christian Kern wörtlich: "Wir bereiten uns ab morgen auf die Oppositionsrolle vor." Auf die Frage ob er die SPÖ-Fraktion im Nationalrat anführen werde, antwortete der Parteivorsitzende: "Davon können Sie ausgehen."

Der Wahlsieger des vergangenen Sonntags, ÖVP-Chef Sebastian Kurz, machte wenig Hehl daraus, dass die Zeichen Richtung Schwarz-Blau stehen. Als Bilanz aller Gespräche mit den Chefs der vier anderen im Parlament vertretenen Parteien betonte er die "in vielen Fragen inhaltliche Übereinstimmung mit der FPÖ" und deren „definitiven Wunsch, zu gestalten". Zur SPÖ verwies er mehrfach darauf, dass die Partei noch nicht wisse, welche Rolle sie künftig übernehmen wolle.

Informelle Gespräche mit Strache

ÖVP-Chef Kurz will in den nächsten Tagen noch informelle Gespräche  abseits der Medien mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache führen und noch vor dem Nationalfeiertag am Donnerstag ein Gespräch mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen suchen, um den formellen Beginn der Koalitionsverhandlungen mit der FPÖ anzukündigen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Innenpolitik

Kern kann sich Unterstützung von ÖVP-Minderheitsregierung vorstellen

"Ich habe keinerlei Appetit, ins Wiener Rathaus zu wechseln", sagt SPÖ-Chef Christian Kern, der eine ÖVP-Minderheitsregierung für unwahrscheinlicht hält, aber möglicherweise unterstützen würde.
Die SPÖ lässt ihren Parteichef nicht im Regen stehen. Christian Kern (2. von rechts) bekommt volle Unterstützung für seinen Oppositionskurs, Kanzleramtsminister Thomas Drozda (2. v. links) wird Abgeordneter.
Innenpolitik

Kämpferische SPÖ geht in Richtung Opposition

Die SPÖ sieht keine Chance mehr auf eine Regierungsbeteiligung. Warum Christian Kern trotzdem Parteichef bleiben darf.
Christian Kern
Innenpolitik

SPÖ will sich in Opposition neu aufstellen

Man werde "natürlich" mit Kern als Parteichef weiter machen, heißt es aus der SPÖ. Die Partei will sich als Gegengewicht zum "Spektakel" der "Brot- und Spiele-Politik" von ÖVP und FPÖ positionieren.
Innenpolitik

Peter Kaiser sieht keine Partei-Revolte gegen Kern

Der Bundesparteivorstand stehe hinter dem SPÖ-Chef, weist der Kärntner Landeshauptmann Rücktrittsgerüchte zurück. Eine schwarz-rote Koalition sieht er nicht wahrscheinlich.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.