Hans Peter Doskozil (47) tritt das Voves-Niessl-Erbe in der SPÖ an.
In Eisenstadt geht es jetzt nur noch um das Wann: Wird Hans Peter Doskozil schon nächstes Jahr Landeshauptmann des Burgenlandes? Oder löst er Hans Niessl erst im Frühjahr 2019 ab, ein Jahr vor der Landtagswahl?
Anderes lässt sich schon präziser vorhersagen: Doskozil wird dereinst nicht nur Landeshauptmann sein, sondern auch Anführer des Realo-Flügels in der SPÖ. Im Moment ist das noch Hans Niessl, der 2015 jene Marktnische in der Partei besetzt hat, die der Steirer Franz Voves mit seinem Rücktritt hinterlassen hat.
Diese Rolle, in der es auch darum geht, das eigene Profil auf Kosten der Bundespartei zu schärfen, ist nun für Doskozil reserviert. Ob sich die Gräben in der SPÖ weiter vertiefen, wird auch davon abhängen, wie das Wiener Bürgermeisterduell ausgeht. Die Burgenländer bilden eine Achse mit Flächenbezirkskandidat Michael Ludwig, der gegen Andreas Schieder antritt. „Wir dürfen nicht die Ersatzgrünen werden“, hat Doskozil den Wienern ausgerichtet und damit wohl schon sein Landeshauptmann-Motto vorweggenommen.
Interessant wird jedenfalls sein, wie sich Rot-Blau im Burgenland gegen Schwarz-Blau im Bund abgrenzt. Da tut sich Rot-Grün in Wien leichter. Zumindest bis zur Gemeinderatswahl 2020. (pri)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.12.2017)