Ein Kämpfer für Arbeitnehmerrechte

(c) Katharina Roßboth
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Bernhard Achitz. Der 52-Jährige soll Arbeiterkammer-Chef werden.

Wenn das keine Vorgabe ist: „Wer Wind sät, wird Sturm ernten“, meinte Arbeiterkammer-Präsident Rudolf Kaske neulich. Reichlich kryptisch, aber man weiß ja, was gemeint ist: Die Arbeiterkammer, die gesetzliche Interessenvertretung der Arbeitnehmer, will sich von der neuen Regierung nicht alles gefallen lassen. Einen Machtverlust schon gar nicht. Prophylaktische Kampfansagen schaden also sicher nicht.

Allerdings: Kaske wird den allfälligen Kampf gar nicht austragen müssen – er wird die Arbeiterkammer nämlich verlassen. Also hat er seinem Nachfolger eine schöne Aufgabe mitgegeben.

Er heißt aller Voraussicht nach Bernhard Achitz. Der 52-Jährige ist Leitender Sekretär des ÖGB und damit Vertrauensmann von ÖGB-Boss Erich Foglar. Und dieser wiederum hat das Vorschlagsrecht für die AK-Spitze.

Für Achitz, der karrieretechnisch immer wieder zwischen AK und ÖGB pendelte, könnte es also nicht besser laufen. Dass er im Vorstand des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger sitzt und sich dort bestens mit Chef Alexander Biach versteht, schadet wohl auch nicht: Der schwarze Biach ist in der ÖVP bestens vernetzt. Jetzt muss Achitz nur auf die AK-Vollversammlung Ende April warten, bei der er gewählt werden soll. Es sei denn, es wird noch eine Frau für den Posten gefunden. (kor.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.12.2017)

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