Eine der mächtigsten ÖVP-Frauen

(c) Clemens Fabry
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Johanna Mikl-Leitner. Anders als Erwin Pröll, aber trotzdem wichtig.

Eigentlich ist sie es ja schon. Das, was sie so lang werden wollte: Landeshauptfrau von Niederösterreich. Einer Wahl musste sich Johanna Mikl-Leitner allerdings noch nicht stellen – zumindest bis zum 28. Jänner 2018, wenn der Landtag neu gewählt wird.

Dass Mikl-Leitner Landeshauptfrau bleibt, ist so gut wie fix. Dass sie die absolute Mehrheit ihres Vorgängers, Erwin Pröll, nicht halten wird, allerdings auch. Allgemein wird sie wohl einen anderen Stil als ihr Vorgänger pflegen. Mikl-Leitner würde wohl kaum ohne Absprache mit dem Parteichef Minister nach Wien schicken und wieder nach St. Pölten zurückholen – wie es Pröll mit ihr gemacht hat.

Mehrere Wörtchen mitzureden wird sie allerdings trotzdem haben. Immerhin gilt sie als eine der mächtigsten Frauen in der Partei. Dass sie einen sehr guten Draht zu Sebastian Kurz hat, dürfte auch nicht schaden. Er arbeitete immerhin als Staatssekretär für Integration in ihrem Innenministerium. Damals waren die Rollen klar verteilt: Er Good Cop, Sie Bad Cop. Nun ist es umgekehrt. Seit ihrer Rückkehr nach Niederösterreich tritt Mikl-Leitner betont sanft und ruhig auf. So sind auch ihre Ressorts: Die Asylagenden übernahm sie nicht, dafür ist sie nun unter anderem für Kultur und Wissenschaft zuständig. (ib)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.12.2017)

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