Liederbuchaffäre trifft auch die SPÖ

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THEMENBILD: PARTEIZENTRALE SP� / LOGO SP�(c) HELMUT FOHRINGER / APA / picture (HELMUT FOHRINGER)
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Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ein Parteimitglied. Der Mann hat das NS-verherrlichende Liederbuch der Burschenschaft Germania illustriert.

Der Liederbuchskandal trifft nun neben der FPÖ auch die SPÖ. Denn der Vater des Vize-Obmanns der Burschenschaft Germania war hochrangiger Beamter in Wiener Neustadt auf rotem Ticket, ist langjähriges Parteimitglied – und Illustrator des holocaustverherrlichenden Liederbuches.

Gegenüber der „Presse“ bestätigt der Mann, dass er das Buch im Jahr 1997 illustriert hat, wollte aber keine weitere Stellungnahme abgeben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn. Die niederösterreichische SPÖ hat ihn nach Bekanntwerden am Dienstagabend aus der Partei ausgeschlossen.

„Um zu verhindern, dass die niederösterreichische Sozialdemokratie Schaden nimmt, wurde die Person soeben vom Landesparteivorstand aus der SPÖ ausgeschlossen“, sagt Landesgeschäftsführer Reinhard Hundsmüller. Derartiges Gedankengut sei mit der SPÖ in keinster Weise vereinbar.

Pennäler Ring schloss Germania aus

Indes hat der Österreichische Pennäler Ring einem Bericht von "krone.at" zufolge, den ÖPR-Vorsitzender Udo Guggenbichler auch bestätigte, die Germania zu Wiener Neustadt ausgeschlossen und seine Satzung um ein Bekenntnis zur demokratischen Republik Österreich und Bundesverfassung erweitert. Unter anderem heißt es darin: "Der Verband und seine Korporationen bekennen sich zur demokratischen Republik Österreich und achten die Bundesverfassung als ihr höchstes Gut. Der Österreichische Pennäler Ring und seine Mitglieder lehnen jede Form eines totalitären Systems entschieden ab. Als Verband stellt sich der ÖPR gegen jede Form des Antisemitismus und Rassismus."

Gegenüber der APA sagte Guggenbichler, dass er das Liederbuch mit NS-verherrlichenden Texten bei der Germania für einen Einzelfall innerhalb der Burschenschaften halte.

(ath)

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