Eine frühere Assistentin wirft Peter Pilz verbale und körperliche Belästigungen vor. Ihre Anwältin ortet "kein strafrechtlich relevantes Substrat". Die Ermittlungen laufen aber weiter.
Die Staatsanwaltschaft Innsbruck ermittelt gegen Peter Pilz nicht nur wegen einer angeblichen sexuellen Belästigung im Rahmen des Europäischen Forums in Alpbach, sondern auch im Fall seiner Ex-Assistentin. Deren Anwältin hat nun einen Brief an die Staatsanwaltschaft geschrieben, wonach "kein strafrechtlich relevantes Substrat vorliegt", bestätigte ein Sprecher der Behörde am Freitag einen Bericht des "Kurier"-Bericht (Freitag). Die Ermittlungen laufen aber weiter.
Der Fall der früheren Assistentin von Pilz, die ihm verbale und körperliche Belästigungen vorwirft, wurde kurz nach der Nationalratswahl bekannt. Sie hatte sich Ende 2015/Anfang 2016 an die Gleichbehandlungsanwaltschaft gewandt. Wegen der medialen Berichterstattung sowie einer anonymen Anzeige hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen, erklärte Hansjörg Mayr von der Staatsanwaltschaft Innsbruck im Ö1-"Mittagsjournal".
Ermittlungen gehen weiter
"Nach Rücksprache meiner Mandantin (...) teile ich in Kenntnis der dort gegenständlichen Vorkommnisse und nach Prüfung der selben mit, dass diesbezüglich kein strafrechtlich relevantes Substrat vorliegt", heißt es in einem Brief, den die Rechtsvertreterin der früheren Pilz-Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft geschickt hat.
"Diese Einschätzung wird natürlich berücksichtigt, aber ändert grundsätzlich nichts an den Ermittlungen", betonte Mayr. Letztlich komme es darauf an, wie die Staatsanwaltschaft den Verdacht qualifiziere. Die Ermittlungen stehen freilich noch ganz am Anfang, wie es zur APA hieß.
Pilz selbst meinte gegenüber der APA, er nehme das Schreiben der Anwältin "zur Kenntnis", ein laufendes Verfahren wolle er aber nicht kommentieren. Gleichzeitig übte sich Pilz noch in Medienschelte: "Ich bin froh, dass das Ganze von der Medienjustiz übergegangen ist auf die Justiz des Rechtsstaates Österreich, und da hab ich allerhöchstes Vertrauen."
(APA)