Österreichs Polizei erhält 2100 zusätzliche Planstellen

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Polizei(c) Clemens Fabry (Presse)
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Mit der Schaffung der Ausbildungsplanstellen können angehende Polizisten geschult werden, obwohl für sie eigentlich noch keine Planstelle frei wäre. Kanzler Kurz, Vizekanzler Strache und Innenminister Kickl orten einen "Freudentag".

Die österreichische Polizei bekommt in den nächsten Jahren 4100 neue Beamte. Davon sind 2100 effektiv zusätzliche Planstellen. Das kündigten Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Vizekanzler Heinz-Christian Strache und Innenminister Herbert Kickl (beide FPÖ) am Mittwoch bei einem Besuch in der Polizeiinspektion Karlsplatz in der Wiener Innenstadt an. Entsprechend sei der heutige Tag ein "Freudentag für Österreich".

2000 Beamte sollen auf sogenannten Ausbildungsplanstellen für den Polizeidienst geschult werden. Bisher war es so, dass ein Polizeischüler erst dann aufgenommen werden konnte, wenn eine "normale" Planstelle für ihn frei wurde. Mit der Schaffung der Ausbildungsplanstellen können angehende Polizisten geschult werden, obwohl für sie eigentlich noch keine Planstelle frei wäre.

Mit dem Schritt wird eine Forderung umgesetzt, welche die Generaldirektorin für die Öffentliche Sicherheit, Michaela Kardeis, schon im Herbst erhoben hatte. Sie hatte im September darauf verwiesen, dass 5110 der rund 29.000 Polizisten 50 bis 54, weitere 4238 Beamte schon 55 bis 59 Jahre alt sind. Sie alle gehen in den nächsten zehn Jahren in Pension. "Das betrifft ein Drittel des Personals", sagte Kardeis damals.

"Notwendige Kompensierung"

Strache verwies nicht zuletzt deshalb darauf, dass es sich zum Teil um eine "Kompensierung handelt, die notwendig ist". Pro Jahr gehen knapp 1000 Polizisten in Pension. Kurz betonte, man habe bereits bei den Regierungsverhandlungen "bewusst gesagt, dass wir in der Sicherheit und in der Bildung nicht wie in anderen Bereichen reduzieren". Kickl zeigte sich "sehr froh, dass alle Verhandlungen mit dem Finanzminister in bestem Einvernehmen stattgefunden haben".

Der Generalsekretär im Innenministerium, Peter Goldgruber, kündigte darüber hinaus im ORF-Ö1-Morgenjournal an, die Zulassung für den Polizeidienst soll einfacher werden. Die Exekutive hat das Problem, dass zu wenige Bewerber die Aufnahmsprüfung schaffen. Das System der Tests soll in ein Stufenverfahren abgeändert werden. Nur wenn ein Bewerber eine Stufe schafft, darf er zur nächsten antreten. Dazu sollen die Kriterien für die Aufnahme entschärft werden, etwa was die Bestimmungen über sichtbare Tätowierungen betrifft.

Details sollen nach dem Ministerrat präsentiert werden.

(APA)

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