Fischler zu Türkis-Blau: "Risiko, dass FPÖ in Panik verfällt"

Franz Fischler
Franz Fischler (c) Clemens Fabry (Presse)
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Viele Fehler darf sich die freiheitliche Regierungsmannschaft nicht mehr erlauben, warnt der frühere EU-Kommissar. "Sonst wird es schwierig."

Der ehemalige EU-Kommissar und nunmehrige Präsident des Europäischen Forums Alpbach, Franz Fischler (ÖVP), bewertet die bisherige Performance von Bundeskanzler Sebastian Kurz als "sehr gut". Allerdings räumte der 71-Jährige in einem Interview mit dem "Kurier" vom Donnerstag ein: "Allzu viele grobe Schnitzer der FPÖ, die sich die Partei in den vergangenen Wochen geleistet hat, wird es nicht mehr geben können. Sonst wird es schwierig."

Gemeint ist, so Fischler, dass die Stimmung in der Bevölkerung hinsichtlich der freiheitlichen Regierungsbeteiligung kippen bzw. "nach unten" verlaufen könnte. "Wenn das anhält, besteht das Risiko, dass die FPÖ in Panik verfällt und deren Folgen nicht absehbar sind", meinte der ehemalige Landwirtschaftsminister.

Ob die Entscheidung von Bundesparteiobmann Kurz, die Volkspartei auf Bundesebene von schwarz in türkis umzufärben, die richtige gewesen sei, beantwortete Fischler mit dem Verweis darauf, dass er den 31-Jährigen damals "sehr unterstützt" habe. "Kurz hat sehr geschickt die Gunst der Stunde genützt: Seine Umfragen waren sehr gut, die der ÖVP schlecht. Zudem sind wesentliche Spieler in der ÖVP, wie Pröll und Pühringer, abgetreten", analysierte Fischler mit Blick auf die zurückgetretenen Landeshauptleute von Nieder- und Oberösterreich.

Ob Europa angesichts zunehmender innerer wie äußerer Krisen "am Abgrund" stehe? "Europa ist in der Situation des 'too late and too little'; Es fehlen die Initiativen", kritisierte der frühere EU-Kommissar, der im Nationalismus "eine Gefahr für die europäische Idee" ortet.

>>> Fischler im "Kurier"

(Red.)

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