WhatsApp-Überwachung: „Nur Laienverbrecher telefonieren“

Cornelia Koller, neue Präsidentin der Staatsanwälte-Vereinigung
Cornelia Koller, neue Präsidentin der Staatsanwälte-VereinigungSusanne Trost
  • Drucken

Cornelia Koller, neue Präsidentin der Staatsanwälte-Vereinigung, befürwortet im „Presse“-Gespräch neue Befugnisse in der Strafverfolgung. Skeptisch sieht sie höhere Strafen.

Die Presse: Die Koalition will das vor zwei Jahren reformierte Strafrecht nochmals reformieren, vor allem, um die Strafen für Gewalt- und Sexualdelikte zu erhöhen. Ist das notwendig?

Cornelia Koller: Für uns ist wichtig, dass zuerst die Reform evaluiert wird. Die Strafen muss man einzelfallbezogen beurteilen. Wir glauben nicht, dass mit der Erhöhung der Strafrahmen ein großer general- und spezialpräventiver (auf die Allgemeinheit bzw. den Einzeltäter bezogener, Anm.) Effekt eintritt.

Was würde mehr helfen?

Es wäre effektiver, eine hohe Aufklärungsquote und ein rasches Verfahren zu gewährleisten. Ich glaube nicht, dass ein Täter gerade im Bereich der Gewalt- oder Sexualdelikte darüber nachdenkt, wie hoch sein Strafrahmen ist. Das sind vielmehr emotionale Delikte, die passieren. Aber wir sind bei jeder Evaluierung offen, und wenn größere Strafrahmen ein Wunsch der Bevölkerung sind, kommen wir dem nach. Wir sind nicht die Legislative, sondern die umsetzende Staatsgewalt, und wir sind uns unserer Aufgabe durchaus bewusst.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.