Am Mittwoch wird Hartwig Löger das Budget vorstellen. Dabei war der Sohn eines Eisenbahners gar nicht die erste Wahl für die Funktion des Finanzministers.
Wien. Die Mitarbeiter waren gehörig irritiert. Ausgerechnet im Finanzamt Reutte im Außerfern hatte sich im Februar Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) angesagt. Es werde wohl, wurde gemutmaßt, um Einsparungen gehen. Warum sonst sollte der Minister in diesen abgelegenen Teil Tirols kommen? Er kam dann wegen des Schneechaos' ohnehin nicht, aber eigentlich ging es dem Minister tatsächlich nur darum, seine Untergebenen kennenzulernen. Das machte er stattdessen in Innsbruck – drei Stunden lang, großteils in persönlichen Gesprächen.
Das sei einer der großen Pluspunkte Lögers – „etwas, das er wahrscheinlich in seiner Zeit bei der Versicherung gelernt hat“, meint ein Mitarbeiter: Er gehe auf die Menschen zu, höre ihnen zu, schätze ihre Meinung und binde sie ein. Das sei, erklärt ein anderer Beamter, ein wohltuender Unterschied zu Vorgänger Hans Jörg Schelling, der „bei Sitzungen immer alles besser wusste und sich wenig sagen ließ“.